Solobusse

Artikel vom 1. August 2018
Omnibusse im Linienverkehr

EvoBus GmbH –
Setra Omnibusse

Seit Aufgabe der Selbstständigkeit im Jahr 1995 baut Setra keine lupenreinen Linienbusse mehr. Dennoch ist der Freundeskreis für Setra-Omnibusse im Linien- und Überlandeinsatz unvermindert groß. Reine Niederflurbusse – wie zuvor der S 415 NF oder der S 416 NF – werden nicht mehr angeboten. Wer aus dem Hause Daimler Buses Niederflurbusse für den Überlandverkehr wünscht, muss sich künftig aus dem Citaro (Ü) Programm bedienen. Ansonsten werden nur ÖPNV linientaugliche Fahrzeuge aus der Multiclass-Baureihe angeboten. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 in Hannover debütierte der SETRA Multiclass LE Business. Es gibt ihn in den Längenvarianten mit 12.330 mm (S 415 LE business) und 13.040 mm (S 416 LE business). Auf der Busworld 2015 in Kortrijk, Belgien, wurde zudem noch eine dritte Längenvariante mit 14.640 mm vorgestellt. In diesem, dreiachsigen Solobus (S 418 LE business) können bis zu 61 Sitzplätze geboten werden. Angetrieben wird die Baureihe von dem Daimler Euro VI Diesel OM 936 mit – wahlweise – 220 kW (299 PS) oder 260 kW (354 PS). Mit diesen Low-Entry-Fahrzeugen gibt es nun wieder waschechte Linienbusse im SETRA Programm. Mit dem Niederfluranteil bis zur Hinterachse und dem anschließenden Hochbodenanteil bietet dieses Fahrzeug Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Personen einerseits und hohem Fahrkomfort eines Hochbodenfahrzeuges andererseits. Nicht zu vergessen die Wartungsfreundlichkeit einer Hypoid Hinterachse. Auch können durch diese Bauweise mehr Sitzplätze angeboten werden als in einem reinen Niederflurbus. Für den Regionalbusverkehr ein idealer Vertreter in der Multiclass Baureihe. Neben moderner Antriebstechnik mit hoher Wirtschaftlichkeit und neuester Technologie der Abgasreinigung stehen den Betreibern von Überlandlinien Fahrzeuge zur Verfügung, die aufgrund ihrer Niederflurigkeit allen Fahrgästen das Ein- und Aussteigen leicht machen. In der UL-Baureihe kommt serienmäßig der Mercedes-Reihensechszylinder OM 936 in EURO VI mit 220 kW (299 PS) für die Typen S 415 UL und S 416 UL bzw. der OM 470 in EURO VI mit 265 kW (360 PS) für die Typen S 417 UL und S 419 UL zum Einsatz. Komfortable Setra-Doppeldecker werden neuerdings auch im Linienverkehr der Region Münster eingesetzt. Der Setra-Typ S 431 DT aus der TopClass 400 bot nach Meinung der Verantwortlichen die ideale Voraussetzung (Zitat) für die Schnellbusverkehre der Regionalverkehr Münsterland GmbH, ein Tochterunternehmen der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH (WVG). Das Unternehmen hat zwei Setra-Doppeldecker S 431 DT als Schnellbusse im Linienverkehr übernommen. Die WVG-Gruppe besteht aus insgesamt fünf Verkehrsgesellschaften, von denen sich die Regionalverkehr Münsterland GmbH, die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) und die Verkehrsgesellschaft Unna GmbH (VKU) schwerpunktmäßig mit Omnibusverkehren für den ÖPNV befassen. Die WVG, eine der großen deutschen Verkehrsgesellschaften im ÖPNV, ist seit 30 Jahren Setra Kunde. Die Unternehmen der WVG haben einen Fuhrpark von insgesamt 300 Omnibussen, bedienen ein Gesamtliniennetz von 13.338 km und befördern rund 54 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Die Gründe, diese hochwertigen Fahrzeuge mit 13,89 m Länge, 2,55 m Breite und einer Höhe von 4,00 m im Linienverkehr einzusetzen, sind vielfältig. Hauptsächlich zählt das Platzangebot von 83 Sitzplätzen (in 3-Sterne-Ausführung) im größten Omnibus des Setra Produktprogramms. Das Bestreben des RVM, auf seinen Schnellbus-Strecken, die auch Autobahnabschnitte enthalten, einen solch komfortablen Omnibus anzubieten, wird von einem leistungsstarken 370 kW ladeluftgekühlten V8-Motor gewährleistet. Nach Darstellung des RVM werden die Setra-Doppeldecker der TopClass von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Einhelliges Lob erntete Setra auch aus dem Frankenland. Die Omnibusverkehr Franken GmbH ergänzte ihren riesigen Fuhrpark um sieben Doppelstockbusse des Typs S 431 DT und bedient damit eine neue Verbindung zwischen Nürnberg und der tschechischen Hauptstadt Prag. Mit der Investition in die modernen Fahrzeuge der neuen Setra TopClass 400 setzt das fränkische Busunternehmen auf komfortable und sichere Reisebusse für einen schnellen Fernverkehr. Die Fahrtzeit beträgt drei Stunden und 45 Minuten und ist damit um eine Stunde und zwanzig Minuten kürzer als die bisherigen Anbindungen zwischen Nürnberg und der Goldenen Stadt. Von Montag bis Freitag starten die Busse im Zwei-Stunden-Takt täglich fünfmal in beide Richtungen. An den Wochenenden und an Feiertagen wird die 300 km lange Strecke sechsmal bedient. An ihren Haltepunkten vor den jeweiligen Hauptbahnhöfen sind die Busse ein spezieller Blickfang, denn mit ihrem Design erinnern die Setra-Doppeldeckerbusse, die im Fahrplan der Deutschen Bahn AG als offizielle Zugverbindungen ausgewiesen sind, an ICE-Züge. Auch die Sitzplatzreservierungen sind über das Online-Buchungssystem der Deutschen Bahn möglich. Der Innenraum der Omnibusse, die 72 Reisenden Platz bieten, ist ebenso an die Ausstattung der Intercity-Express-Züge angelehnt. Die 2. Klasse in Vier-Sterne-Klassifizierung befindet sich im Oberdeck, Fahrgäste der mit Fünf-Sterne klassifizierten 1. Klasse machen es sich auf Ledersitzen und an Bistrotischen im Unterdeck bequem. Hier befinden sich auch die Toilette, eine Garderobe sowie eine Bordküche. Neben luxuriösem Reisekomfort bieten die Fahrzeuge auch ein Höchstmaß an Sicherheit. Sie sind unter anderem mit einer Rückfahrkamera mit Reinigungsanlage, dem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP), dem Spurassistenten (SPA) sowie dem Active Brake Assist (ABA) ausgerüstet. Dieses neue System unterstützt den Fahrer, indem es in Verbindung mit dem Abstandsregel-Tempomat (ART) jederzeit den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen misst und den Bus bei der drohenden Gefahr eines Auffahrunfalls automatisch abbremst. Zahlreiche SETRA S 431 DT Doppeldecker werden auch von einigen Fernbusanbietern eingesetzt. So auch von FlixBus Mein Fernbus, dem größten Vertreter dieser Branche.

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