Elektro-Solobus

Artikel vom 14. August 2019
E-Busse

Mercedes-Benz eCitaro Elektro-Solobus in Diensten von Rhein-Neckar-Verkehr (RNV).

Verkaufsschlager bei den ÖPNV-Fahrzeugen ist der Citaro, von dem mehr als 50.000 Exemplare abgesetzt werden konnten. Im November 2011 begann der Serienanlauf des Nachfolgemodells des Citaro, der Citaro C 2. Mittlerweile sind alle Modelle des Citaro C 2, also auch der Citaro K, die Citaro LE und Niederflursolobus-Versionen sowie der Gelenkbus Citaro G auf die neue Produktplattform überführt worden. Im Dezember 2014 kam auch der CapaCity in der Langversion mit 21,0 m hinzu. Bereits auf der Busworld 2015 in Kortrijk debütierte zudem der Citaro NGT, die neue CNG-Variante des Niederflursolobusses. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist der Citaro C 2 etwas in der Länge gewachsen. Der Längenzuwachs von 16 cm kommt in erster Linie dem Fahrpersonal zu Gute: das Cockpit bietet 10 cm mehr Bewegungsfreiheit. Zudem wurde mit der Neugestaltung des Bugs auch ein verbesserter Aufprallschutz realisiert. Die Vielfalt des Mercedes-Benz Citaro ist kaum noch überschaubar: Niederflur-Solobusse als Zwei- und Dreiachser von 10,5 bis 15 m Länge, Niederflur-Gelenkbusse und -Überlandwagen, Low Entry Citaro LE und der vom Citaro abgeleitete Großraumbus Mercedes-Benz CapaCity. Inzwischen ist der Citaro seit seinem Serienstart im Jahre 1997/1998 zum erfolgreichsten Bus von Mercedes-Benz avanciert. Der Name Citaro steht heute für eine Modellreihe, die inzwischen das gesamte Beförderungsspektrum des ÖPNV abdeckt. Um auch dem Citaro-Nachfolger in die Erfolgsspur zu verhelfen, hat sich Mercedes-Benz mächtig angestrengt. Beim neuen Mercedes-Benz Citaro handelt es sich um eine grundlegende Neuentwicklung von den Scheinwerfern bis zu den Rückleuchten. Auch die Designer legten Hand an: Hellere Farben und eine ruhige Deckengestaltung machen den Innenraum noch einladender. Der Fahrer nimmt in einem neuen, höher gelegten Cockpit Platz, die den Vorgaben des VDV entsprechende Instrumentenanlage ist deutlich informativer und ergonomischer. Auch das Sicherheitskonzept des Citaro wurde grundlegend verbessert. Erstmals wird für einen Stadtbus das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP verfügbar sein. Ebenfalls einmalig für einen Stadtlinienbus ist nach Mercedes-Aussage der Front-Aufprallschutz sowie die nochmals steifere Gerippestruktur. Bereits seit dem Frühjahr 2012 liefert Evobus den Citaro C 2 auch in Euro-VI-Abgasnorm aus. Hierzu dienen die neu konstruierten Triebwerke OM 936 und OM 936 h mit 7,7 l Hubraum sowie der OM 470 mit 10,7 l Hubraum. OM 936 und OM 470 sind stehend eingebaute Motoren, während es sich beim OM 936 h um die liegend eingebaute Variante handelt. Der Citaro Solowagen ist in den Leistungsstufen 220 kW (299 PS) und 260 kW (354 PS) mit den Motoren OM 936 bzw. OM 936 h erhältlich. Alternativ kann er auch mit dem hubraumstärkeren OM 470 mit 265 kW (360 PS) geordert werden. Zwar gibt es den OM 470 auch mit 290 kW (394 PS) Leistung, jedoch ist dieser nur den Gelenkbusvarianten Citaro G und CapaCity vorbehalten. Für den neuen Citaro NGT, die CNG Variante des Solobusses, wurde ein neuer Euro VI Gasmotor mit der Bezeichnung M 936 G entwickelt. Er ist vom OM 936 Dieselmotor abgeleitet und hat wie dieser auch 7,7 l Hubraum. Die Leistung beträgt 222 kW (302 PS), bei einem max. Drehmoment von 1200 Nm. Zur IAA Nutzfahrzeuge in Hannover im September 2018 wurde der eCitaro (Elektrobus mit Batterien als Energiespeicher) vorgestellt. Das Fahrzeug hat bereits serienreife und erste Kunden erhielten noch im Jahr 2018 erste Fahrzeuge. So erhielten die Hamburger Hochbahn und die Berliner Verkehrsbetriebe erste eCitaro sowie der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) mit Sitz in Mannheim drei eCitaro für eine E-Bus Linie in Heidelberg. Als aktuell bislang größter Einzelauftrag für den eCitaro gilt die Bestellung der ESWE Verkehrsbetriebe Wiesbaden mit 56 eCitaro Solobussen. Die ersten zehn Exemplare sollen noch 2019 an den Kunden geliefert werden. 15 Exemplare dieser Serie sind noch mit Lithium-Ionen- Batterien ausgerüstet. Die weiteren 41 Stück erhalten dann schon die neuen Feststoffbatterien mit erhöhter Leistung. So soll dann eine Mindestreichweite – ohne Nachladung – von 200 km selbst bei schwersten Einsatzbedingungen gewährleistet sein. Im Jahr 2020 sollen zudem die ersten eCitaro als 18-Meter-Gelenkwagen geliefert werden. Der eCitaro hat zudem innerhalb der Citaro-Familie ein eigenständiges Erscheinungsbild durch eine veränderte Fahrzeugfront. Diese ist vom »Future-Bus« – dem Pilotprojekt von Daimler für autonom fahrende Busse – übernommen worden. Dennoch ist der eCitaro von der Formgebung her eindeutig der Citaro-Familie zuordenbar.

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