Seilbahn-Modernisierung

Artikel vom 21. August 2019
Sonstige

Hohe Fenster, gleißendes, einheitliches Rot innen und außen, so wird das »Glühwürmchen«, die neue Seilbahn von Leitner ropeways in Barcelona aussehen.

Vor fast 120 Jahren ereignete sich in der katalanischen Hauptstadt Bahnbrechendes: Mit dem Bau der Standseilbahn »Funicular del Tibidabo« auf den gleichnamigen Hausberg Barcelonas entstand 1901 eine moderne Anbindung an den beliebten Aussichtspunkt und den dort befindlichen Freizeitpark. Im Rahmen einer umfassenden Revitalisierung des vor allem bei Touristen beliebten Ausflugsziels startet ab 2019 auch die Modernisierung der historischen Bahn. Leitner ropeways setzt dabei auf eine völlig neue Inszenierung und macht die Anlage damit selbst zur Attraktion. Die damalige Vision von Salvador Andreu, Gründer des Freizeitparks, wurde zu einer Jahrhundertinvestition, deren Beliebtheit bis heute ungebrochen ist. Einzig der technologische Fortschritt macht es notwendig, die Anlage in ein neues Zeitalter zu führen. Wurden zu Beginn noch Kabinen aus Holz für die Fahrt auf den 512 m hohen Tibidabo eingesetzt, erfolgten über die vergangenen Jahrzehnte mehrere Umbaumaßnahmen. Die letzte Renovierung wurde 2008 durchgeführt. Im kommenden Jahr wird im Zuge eines umfassenden Revitalisierungsprogramms ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen. Das beginnt bereits beim Namen: So wird die Bahn als »Cuca de Llum« (Glühwürmchen) als moderne Attraktion in den bestehenden Freizeitpark integriert. Dementsprechend steht neben Komfort und Sicherheit vor allem die Inszenierung der Bahnfahrt an erster Stelle.

Damit schafft Leitner ropeways mit dem Umstieg auf modernste Seilbahn-Technologie zugleich das erste Erlebnis auf dem Weg in den Freizeitpark. Das Unternehmen ist dabei verantwortlich für die Erneuerung der Bahnsteuerung, die Lieferung der beiden Wagen sowie die Einrichtung der Seilrollen und Schienen, Stationseinrichtungen und der automatischen Bahnsteigtüren. Mit der Einführung eines neuen Sicherheitssystems werden zugleich die heute geltenden Vorschriften für die Seilbahnförderung erfüllt. Dazu zählen unter anderem der Einsatz feuerfester Elemente, verbesserte Türöffnungs- und Schließsysteme sowie der Einbau von Videoüberwachung und Notbeleuchtung. Auch in Sachen Leistung wird die neue Bahn für deutlich mehr »Action« sorgen: Die Geschwindigkeit erhöht sich von vier auf zehn Meter pro Sekunde, die Beförderungskapazität von 120 auf 252 Personen pro Fahrt. Neben der Vielzahl an technischen Neuerungen liegt der Fokus auf der Gestaltung der Bahn. So schafft die Erneuerung des Designs mehr Fläche in den Kabinen, einen verbesserten Panoramablick und mehr Komfort. Zur entspannten Bahnfahrt tragen neben einer spürbaren Lärm- und Schwingungsreduktion Klimaanlagen, ein barrierefreier Einstieg und ergonomisch geformte Sitze bei. Letztere werden in einer semi-transparenten Ausführung erstellt und lassen den Raum durch diesen Effekt noch größer erscheinen. Zudem gewährleisten das robuste Material und die Pflegeleichtigkeit einen über viele Jahre anhaltenden attraktiven Eindruck. Weithin sichtbar wird die Bahn nach erfolgter Renovierung aufgrund der markanten Außenbeleuchtung in futuristischem Styling vor allem in der Dunkelheit sein. Aber auch im Inneren wird Innovation großgeschrieben. So sind die Kabinen mit Tablets ausgestattet, die zur Unterhaltung und Information über den Freizeitpark, dessen Geschichte sowie die historische Entwicklung der Seilbahn anregen. Leitner ropeways setzt das Projekt über die iberische Tochtergesellschaft »Telèfericos y Nieve« in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro »MIAS Architects« aus Barcelona innerhalb des Frühjahres 2020 um.

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