Flexibles Führerstandstool

Artikel vom 26. Oktober 2020
Zubehör

In 14 Allegra-Steuerwagen der RhB von Stadler wird demnächst das SIP-100 eingebaut (Bild: Pixy AG).

Die Rhätische Bahn RhB bekommt 14 neue Steuerwagen und wird leistungsstarke Geräte zum Anzeigen von Daten wie zur Bedienung im Führerstand verbauen. Mit dem SIP-100 (SIP = skalierbares Instrumenten Panel) kommt die neueste Generation von Human Machine Interfaces HMI zum Einsatz. Diese Geräte mit einem 10.4-Zoll-Display zeigen dem Lokomotivpersonal alle Informationen an – über den Fahrplan für die aktuelle Zugfahrt, Geschwindigkeitsvorgaben, einschließlich tagesaktuellem wie außerplanmäßigem Halten, Langsamfahrstellen etc. Die RhB hat sich entschieden, die Softwareapplikation ebenfalls komplett von Pixy entwickeln zu lassen. Dies konnte mit dem Pixy Application-Designer-PAD kostengünstig und flott realisiert werden. Soweit die Konstellation beim Start. Danach wird das Bahnunternehmen die Software in eigener Regie weiterentwickeln. Die RhB ist ein leistungsstarkes Unternehmen im Freizeit-, Pendler- und Güterverkehr. Mit ihren einzigartigen Gebirgsstrecken, dem Glacier Express und Bernina Express, bürgt sie seit 1889 für faszinierende Bahnerlebnisse quer durch Graubünden. Was 1889 mit der Eröffnung der Strecke von Landquart nach Klosters begann, ist heute ein 384 km langes Streckennetz im schweizerischen Hochgebirge. Die größte Alpenbahn der Schweiz bewegt heute mit rund 1500 Mitarbeitenden jährlich rund zehn Millionen Reisende und über 500.000 t Güter.

Die langlebige Anzeige- und Bedienarchitektur des SIP-100 von Pixy ist aufs Minimum reduziert. Dafür besteht große Freiheit beim Programmieren.

Die erwähnten 14, mit dem SIP-100 von Pixy ausgerüsteten Steuerwagen der RhB werden unter anderem auf der Unesco Albula-Strecke zum Einsatz kommen. Gegenüber der Vorgängerversion von SIP-100 wurde eine optisch sehr ähnliche Gerätearchitektur erstellt, um dem Wunsch der Lokführer nach dem gewohnten Erscheinungsbild zu entsprechen. Verbessert wurde die Übersichtlichkeit. Es steht mehr Platz auf dem Display zur Verfügung, wichtige Informationen können schnell abgelesen werden. Dies kommt bei den Lokführen sehr gut an, zumal sich die Applikation nach individuellen Bedürfnissen umsetzen lässt. Das heißt, dass auf ein und demselben Gerät jede Bahn ihre eigene Darstellung implementieren kann. Diese spezielle Kombination aus Hard- und Software ist auch die Lösung des Problems der Obsoleszenz (begrenzte Lebensdauer): Die Hardware wurde auf eine langlebige High Performance hin sowie umfangreiche Einsatzmöglichkeiten konzipiert. Zu letzteren zählen Echtzeitkommunikation, Videowiedergabe sowie eine Datenloggerfunktion. Ausgesprochen flexibel dagegen ist die Software. So erstreckt sich die Programmierbarkeit auch auf die Farben der Tasten. Dank des Tools PAD kann die RhB der Zukunft gelassen entgegensehen, weil sie alle künftigen Änderungen sehr einfach und schnell ein- und umprogrammieren kann. Ein weiteres Retrofit-Projekt der RhB sieht vor, dass 6 Rangierloks ebenfalls mit PAD und dem 10.4 Zoll SIP-100 inklusiv zusätzlichem Statusdisplay sowie farbig hinterleuchteten Tasten ausgestattet werden. Hier wird die Applikation bereits eigenständig von der RhB programmiert. Mit diesem Projekt konnte Pixy AG ein dickes Lob dieses Bahnunternehmens einfahren, vor allem der professionelle und schnelle Support wird sehr geschätzt. Pixy gehört zu den führenden Herstellern von Visualisierungslösungen für die Schienenverkehrstechnik. Heute sind weltweit über 40.000 Pixy-Displays überall dort rund um die Uhr im Einsatz, wo der Bedarf an mobiler Visualisierung und raue industrielle Bedingungen aufeinandertreffen.

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