12-Meter-Wagen für Kontinentaleuropa

Artikel vom 22. November 2023
E-Busse

Neuheiten von Mellor auf der »Busworld 2023« –  aus dem »RegioTrans«-Review (Teil 2) von Bus-Fachautor Christian Marquordt.

Der britische 12-m-Bus »Sigma 12« wurde in erster Linie für den Export entwickelt (Bild: C. Marquordt).

Noch sehr jung ist der britische Bushersteller Mellor aus Rochdale. Unter dem Namen »Sigma« bietet er eine komplette Busfamilie, die in Meter-Schritten Linienbusse mit Längen von sieben bis zwölf Metern bereitstellt, vom »Sigma 7« bis hin zum Größten, dem »Sigma 12«.

Den großen »Sigma 12« habe man im Grunde speziell für die kontinentaleuropäischen Märkte entwickelt, so der Sigma-Chef in einer Pressekonferenz auf der »Busworld«, denn hier sei vor allem der 12-Meter-Wagen gefragt. Im Heimatland Großbritannien seien die meisten Busse um die elf Meter lang – gerne 10,7 Meter, was vermutlich ein sehr schönes, gerades Maß in historischen britischen Längeneinheiten ist. Immerhin: Dass Sigma speziell für den Export den »Sigma 12« entwickelt hat, zeigt deutlich, dass man sich bei weitem nicht nur auf den britischen Markt beschränken will. Und tatsächlich hat man schon erste Busse nach Deutschland verkaufen können. So laufen bei der KVG in Kiel drei Mellor »Sigma 7« (Wagen 361 bis 363). Bei Västtrafik in Schweden sind es sogar schon 42.

Mellor mit drei Wagen vertreten

Nach Brüssel hatte Mellor drei Wagen mitgebracht: je einen »Sigma 7«, »Sigma 9« und einen »Kontinental-Europäer« vom Typ »Sigma 12«. Sehen wir uns die drei näher an.

Die Höhe von 3100 mm ist eine Besonderheit des Minibusses »Sigma 7« (Bild: C. Marquordt).

Der »Sigma 7« ist ein voll niederfluriger Elektrobus mit einer Länge von 7150 mm und einer Breite von 2106 mm. Das erlaubt es ihm, auch betont schmale Straßen zu bedienen. In der Höhe misst der Wagen 3100 mm und hält damit mit jedem »ausgewachsenen« Bus mit. Ausgelegt ist er für 31 Fahrgäste, 11 von ihnen finden einen Sitzplatz vor. Hinzu gibt es einen Rollstuhl-Stellplatz auf der Sondernutzungsfläche an der Tür. Den Elektromotor steuert das Unternehmen Dana aus den USA bei, die Batterien stammen vom chinesischen Hersteller CATL, sie haben eine Kapazität von 127 kWh. Die Antriebsachse vom Typ »EP 8« steuert ebenfalls Dana bei, die Vorderachse stammt aus dem Hause IFS.

Midibus »Sigma 9« (Bild: Mellor).

Schon in der Klasse der »ausgewachsenen« Midibusse spielt der »Sigma 9«. In der Länge misst er 9400 mm, mit einer Breite von 2350 mm ist auch er eher schmaler und kann damit also engere Straßen passieren. In der Höhe bringt er es auf 3100 mm, sein Radstand beträgt 4850 mm. Ausgelegt ist er für 60 Fahrgäste. Sein Elektromotor kommt von Dana aus den USA, die Vorderachse von Brist. Lieferant der Hinterachse ist wiederum Dana. Mellor gibt an, dass der »Sigma 9« nur 60 % der elektrischen Energie benötige, die ein großer Bus verbrauche. Und der Kunde kann zwischen zwei unterschiedlichen Batteriekonfigurationen wählen, Hersteller der Batterien ist in beiden Fällen CATL. Nachgeladen wird mit Gleichstrom.

Der für den europäischen Markt konmzipierte »Sigma 12« ist 11.950 mm lang, die üblichen 2550 mm breit und 3300 mm hoch, sein Radstand beträgt 5850 mm. Mellor bietet ihn für mehr als 80 Fahrgäste an. Das zulässige Gesamtgewicht gibt Mellor mit 19.000 kg an. Der Elektromotor kommt von Dana, die Batterien stammen von CATL aus China. Beide Achsen liefert ZF aus Friedrichshafen am Bodensee, bei der Antriebsachse dürfte es sich um die »AVE 133« von ZF handeln.

Lieferbar ist der »Sigma 12« sowohl als Zwei- als auch als Dreitürer. Für den Vertrieb der Mellor-Busse in Deutschland und Österreich ist die Firma Jebsen & Jessen aus Hamburg zuständig.

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