Minibusse auf »Sprinter«-Basis

Artikel vom 7. Dezember 2023
Omnibusse im Linienverkehr

Neuheiten von Tremonia auf der »Busworld 2023« –  aus dem »RegioTrans«-Review (Teil 3) von Bus-Fachautor Christian Marquordt.

Tremonia Sprinter »City 45 electric« auf einer Probefahrt in Bonn (Bild: C. Marquordt).

Ursprünglich lieferte Mercedes-Benz gewissermaßen alles aus einer Hand: Pkw, Transporter, Lastwagen und Busse. Für Minibusse auf Basis des erfolgreichen Transporters »Sprinter« hatte man ein Werk in Dortmund, wo aus Werk Düsseldorf angelieferte Transporter sich in schmucke Busse für Linie und Reise verwandelten. Es gab die Baureihen »Mobility« (für den Transport zum Beispiel von Behinderten), »City« (für Linie), »Transfer« (die sogenannten Kombis für Linie und Ausflug) und »Travel« (als kleinen Reisebus, aber auf Wunsch mit allem Komfort).

Es kam der Tag, da der Mercedes-Konzern sich neu aufstellte. Für Pkw und Lieferwagen war fortan die Mercedes-Benz AG zuständig, für Lastwagen und Busse die Daimler Truck AG. Irgendwie passten die kleinen »Sprinter«-Busse nicht mehr so recht in dieses neue Organisationsschema. Als Fahrzeuge, die auf Transportern basieren, gehörten sie eigentlich zur Mercedes-Benz AG, als Busse zu Daimler Truck.

Mercedes fand eine elegante Lösung. Man löste den Geschäftsbereich Minibusse ganz aus der Mercedes-Gruppe und verkaufte ihn an das neu gegründete Unternehmen Tremonia. Tremonia, so heißt es, sei eine alte lateinische Bezeichnung für Dortmund. Die neue Firma übernahm das Mercedes-Minibuswerk am Niedersachsenweg in Dortmund, vor allem übernahm sie die Konstruktionspläne von Mercedes und das Recht, nach diesen Plänen die bisherigen Minibusse von Mercedes weiter zu bauen.

»City 45« und »City 75«

Die Linienbusse gibt es als »City 45« und »City 75«. Der »City 45« ist 7400 mm lang, 2020 mm breit und hat einen Wendekreis von 15,3 m. Er kann maximal 28 Fahrgäste befördern, denen er eine Innenhöhe von 1,90 m bietet. Es muss also niemand gesenkten Hauptes im City 45 unterwegs sein. Eine doppeltbreite Tür steht hinter der Vorderachse für Ein- und Ausstieg zur Verfügung, eine große Fahrzielanzeige über der Frontscheibe sagt den Leuten, die an der Haltestelle warten, »wo es lang geht«. Zitat Tremonia: »Die Ausstattung des Wagens weist auf sein Einsatzgebiet als kompakter Stadtbus hin.«

Tremonia Sprinter »City 75« im Freigelände der Busworld (Bild: C. Marquordt).

Deutlich größer ist da schon der »City 75«. Er ist 8500 mm lang und kann in der Breite von 2020 oder 2080 mm geliefert werden. Sechs Zentimeter, die den Aufenthalt im Bus angenehmer machen können. Er kann 38 Fahrgäste mitnehmen. Die Innenhöhe im Hochbodenbereich beträgt wie beim kleinen Bruder »City 45« 1900 mm. Konzipiert ist er als Low-Entry-Bus, im Bereich der doppelbreiten Tür hinter der Vorderachse ist er niederflurig, dahinter geht es etwas hinauf in den Hochbodenbereich. Hier gibt es zwölf fest montierte Sitze in der Anordnung 2+1. Auf der Niederflurplattform können sieben Klappsitze vorgesehen werden, es sind aber auch hier drei fest montierte Sitze möglich. Und damit der Fahrgastwechsel schneller vor sich geht, hat der »City 75« im Heck auch noch eine einfachbreite Tür.

Beide Typen sind so ausgestattet, dass sie auch Rollstuhlfahrer mitnehmen können. Tremonias Stadtbusse sind zudem auch mit Elektroantrieb lieferbar.

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