Intelligentes Innenleben mit eingebautem Schadensmelder

Artikel vom 18. September 2024
Sonstiges

Bürk Mobatime entwickelt ein neues Uhrensystem, welches nicht nur anzeigt, was in einem Störungsfall zu reparieren ist, sondern auch zählt, wie viele Personen sich auf dem Bahnsteig befinden. Erste Pilotinstallationen sind an drei Bahnhöfen erfolgreich im Einsatz.

Bahnhof Frankfurt mit Fahrgastinformationsanzeige am Gleis und gut ablesbarer Bahnhofsuhr (Bild: Bürk Mobatime/istock).

Bahnhof Frankfurt mit Fahrgastinformationsanzeige am Gleis und gut ablesbarer Bahnhofsuhr (Bild: Bürk Mobatime/istock).

Eine Bahnhofsuhr, die nicht nur absolut zuverlässig die Zeit anzeigt, sondern auch den Technikern bei einem Schaden zeigt, was repariert werden muss und zudem mitzählen kann, wie viele Menschen sich auf dem Bahnsteig befinden: Das ist keine Zukunftsvision, sondern wird derzeit von den Schwenninger Uhrenspezialisten von Bürk Mobatime in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn umgesetzt.

Eine typische Bahnhofsuhr (Bild: Bürk Mobati-me/istock).

Eine typische Bahnhofsuhr (Bild: Bürk Mobatime/istock).

Dazu brauchen die großen, runden Uhren natürlich ein intelligentes Innenleben, und das heißt »LoRaWAN« und wird schon in manchen Bahnhöfen, beispielsweise in Halle, Berlin und Hamburg, als Pilotinstallation mit Erfolg getestet. Die großen Uhren, die über Funk mit dem Zeitgeber verbunden sind, können so den Servicetechnikern mitteilen, wo der Schaden liegt. Und das spart enorm viel Zeit.

»Früher hatten die Techniker immer einen ganzen Satz Ersatzteile dabei, heute ist das nicht mehr so«, betont Armin Seeger von Bürk Mobatime. Das bedeutet, dass die Servicetechniker erst einmal vor Ort nachschauen müssen, was der Uhr fehlt. Dann müssen sie die Ersatzteile besorgen, und am Ende dauert es manchmal einige Wochen, bis die Reisenden nicht mehr ihr Handy/Smartphone zücken müssen, um zu wissen, wie spät es ist und wann ihre Bahn kommt. Mit »LoRaWAN«, der Fernüberwachungs-Funktion per Funk, wird viel Zeit und Aufwand gespart, denn jetzt weiß der Techniker schon, bevor er den Bahnhof mit der defekten Uhr anfährt, was er braucht und kann vor Ort gleich reparieren.

Diese Technik ist bereits ausgereift und getestet, für eine industrielle Umsetzung gibt es allerdings noch ein paar Hindernisse. »Wir können die Module nicht vollständig selbst herstellen«, betont Armin Seeger. Aber man ist im Gespräch mit Leiterplattenherstellern in der Nachbarschaft – Schwenningen hat schließlich nicht nur Uhrenspezialisten zu bieten. So steht einer schnellen Umsetzung eigentlich nichts im Weg.

Für die unterschiedlichen Bedarfe unterschiedliche Systeme

Bahnhofsuhren und ihre Pünktlichkeit gehören für Bürk Mobatime schon seit Jahrzehnten zum Portefeuille. Und dies fein abgestimmt auf die vorhandenen baulichen und technischen Voraussetzungen. Das erklärt Armin Seeger: »In einem ländlichen Bahnhof kann die Uhr autonom sein, hier arbeiten wir mit DCF- beziehungsweise GPS-Funkempfängern an jeder Uhr, die dann für den Empfang des Zeitsignals sorgen.« Das hat dann auch den Vorteil, dass keine Leitungen verlegt werden müssen, was in kleinen Bahnhöfen aufwändig und entsprechend teuer sein kann.

In größeren Bahnhöfen wird es schwierig mit dem Funkempfang, denn da ist die Gefahr von Störwellen größer. Hier empfiehlt Bürk Mobatime verkabelte Lösungen mit Impulstechnik statt solcher mit Funk und erreicht so optimale Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die Bahnhofsuhr bekommt dann minütlich einen Impuls, der dafür garantiert, dass die Uhr am Bahnhof pünktlich ist.

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