RAPTOR-Projekt präsentiert nachhaltige Verkehrsprojekte

Artikel vom 18. Dezember 2024
Service und Dienstleistungen

Mannheim, Münster und 13 weitere europäische Städte nehmen am RAPTOR-Programm des EIT Urban Mobility teil, das Start-ups und KMU dazu einlädt, Lösungen für städtische Verkehrsprobleme zu entwickeln. Die Gewinner erhalten 40.000 Euro, um ihre Ideen umzusetzen. Herausforderungen umfassen u. a. die Nutzung ungenutzter Parkflächen in Mannheim und einen nachhaltigen Abrufverkehr für Menschen mit eingeschränkter Mobilität in Münster.

Über die Webseite des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT) können Bewerbungen eingereicht werden (Bild: EIT).

Mannheim, Münster sowie dreizehn weitere europäische Städte aus ebenso vielen Ländern nehmen an der sechsten Auflage des Programms Rapid Applications for Transport (RAPTOR) des EIT Urban Mobility teil, einer EU-Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT). Das RAPTOR-Programm lädt im Rahmen des Wettbewerbs Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dazu ein, für von den Städten identifizierte Probleme im Stadtverkehr, schnell realisierbare und pragmatische Lösungen zu entwickeln. Die Gewinner erhalten Fördermittel in Höhe von 40.000 Euro, um ihre Vorschläge während des sechsmonatigen Projektzeitraums in der jeweiligen Stadt umzusetzen und zu testen.

15 Städte, 15 Verkehrsprobleme

Das Spektrum der Herausforderungen reicht von der optimierten Nutzung privater Parkplätze in Mannheim bis hin zu einem Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität in Münster. Neben den beiden deutschen Kandidaten Mannheim und Münster haben sich für die 2025er-Ausgabe des Programms Aarhus (Dänemark), Belgrad (Serbien), Dublin (Irland), Göteborg (Schweden), Greater Manchester (UK), Nantes (Frankreich), Nikosia (Zypern), Podgorica (Montenegro), Poznań (Polen), Taurage (Litauen), Thessaloniki (Griechenland), Trondheim (Norwegen) und Utrecht (Niederlande) um die EIT Mobility Fördermittel beworben.

»Das RAPTOR-Programm belegt unser Engagement für Innovation, indem es Städte mit Start-ups sowie kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) zusammenbringt, um konkrete Herausforderungen im Bereich der städtischen Mobilität rasch anzugehen«, sagt Adriana Diaz, Direktorin für Innovation, EIT Urban Mobility. »Wir fördern diese Kooperationen und steigern damit Effizienz und Nachhaltigkeit der städtischen Verkehrssysteme. Darüber hinaus ermöglichen wir Innovatoren, ihre Lösungen zu erproben und zu skalieren, was letztlich die Lebensqualität in unseren Städten erhöht«, so Diaz weiter.

EIT Urban Mobility und die teilnehmenden Städte starten am 12. Dezember ihren Aufruf an europäische Start-ups und KMU, Lösungen für die identifizierten Verkehrsprobleme vorzuschlagen. Die urbanen Mobilitätsprojekte werden auf den Informationstagen am 16., 17. und 18. Dezember 2024 erläutert und detailliert beschrieben, um die Teilnehmer in der Vorbereitungsphase zu unterstützen.

Mannheim: Wie lässt sich der Parkdruck im öffentlichen Raum durch nicht ausgelastete private Parkflächen verringern?

Vor allem im dicht besiedelten urbanen Raum sind öffentliche Bereiche einem erheblichen Parkdruck ausgesetzt, der Zugangsbeschränkungen und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit sich bringt. Gleichzeitig bleiben viele private Parkplätze, z. B. von Wohnhäusern, Bürokomplexen und Supermärkten, oft über weite Strecken des Tages ungenutzt. Digitale Tools, Plattformen oder innovative Methoden für die Echtzeitüberwachung könnten den Abgleich von Nachfrage und Angebot an privaten Parkplätzen steuern. Die Stadt stellt sich ein kollaboratives und nachhaltiges System vor, das sich leicht in den bestehenden Mobilitätsrahmen integrieren lässt, eine effiziente Ressourcennutzung fördert und die Zugänglichkeit für Bewohner und Besucher verbessert.

Münster: Wie kann die Stadt einen zugänglichen, nachhaltigen Verkehr auf Abruf im Stadtzentrum anbieten?

Münsters Stadtzentrum ist relativ klein und hat die ideale Größe, um zu Fuß erkundet zu werden. Die vergleichsweise geringen Entfernungen stellen jedoch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine große Herausforderung dar. Zwar fahren einige Buslinien durch das Stadtzentrum, doch es kann für Menschen mit Handicap trotzdem schwierig sein, mit öffentlichen Verkehrsmitteln alle städtischen Ziele zu erreichen. Um dieses Problem zu lösen, möchte Münster einen Abrufdienst im Stadtzentrum anbieten, der kleine, umweltschonende Fahrzeuge mit Transportmöglichkeiten für faltbare Rollstühle oder Rollatoren nutzt und so den Nutzern eine flexiblere Mobilität ermöglicht. Dieses Angebot sollte eine vorbildliche integrative Mobilität sicherstellen und dazu beitragen, den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren.

Über EIT Urban Mobility

EIT Urban Mobility, eine Initiative des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union, zielt darauf ab, Lösungen und den Übergang zu einem nutzerzentrierten, integrierten und wirklich multimodalen Verkehrssystem zu beschleunigen. Als führende europäische Innovationsgemeinschaft für urbane Mobilität arbeitet EIT Urban Mobility daran, Fragmentierungen zu vermeiden, indem die Initiative die Zusammenarbeit zwischen Städten, Industrie, Hochschulen, Forschung und Innovation fördert, um die dringendsten Mobilitätsprobleme der Städte zu lösen. Indem die Städte als lebende Labore genutzt werden, können die Partner aus Industrie, Forschung und Hochschulen zeigen, wie neue Technologien funktionieren können, um reale Probleme in realen Städten zu lösen, indem Menschen, Güter und Abfälle auf intelligentere Weise transportiert werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite EIT Urban Mobility.

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