Luxemburg modernisiert Telematiksystem mit INIT

Artikel vom 5. März 2025
Betriebs- und Verkehrsmanagement

Die Verwaltung für öffentlichen Verkehr (ATP) in Luxemburg beauftragt INIT mit der Migration des Betriebsleitsystems auf »MOBILE-ITCS nextGen« sowie der Erneuerung der Fahrzeugausrüstung für 1700 Busse.

Das RGTR-Busliniennetz wird von mehreren privaten Anbietern im Auftrag der ATP bedient (Bild: ATP).

INIT übernimmt in Luxemburg die umfassende Modernisierung des landesweiten Globalen Telematiksystems (GloTel). Der Neuvertrag mit der Verwaltung für öffentlichen Verkehr (ATP) umfasst die Migration des bestehenden Intermodal Transport Control Systems (ITCS) auf die nächste Generation »MOBILE-ITCS nextGen« sowie die Ausstattung von 1700 Bussen mit neuer Hardware. Zudem ist INIT für den Betrieb und die Wartung über fünf Jahre verantwortlich.
Migration des Betriebsleitsystems

Das Luxemburger ITCS wird als Mandanten-System in einer Private Cloud betrieben und unterstützt effiziente Leitstellenprozesse. Es ermöglicht die Überwachung und Steuerung des RGTR-Busliniennetzes (Régime Général des Transports Routiers), das von privaten Anbietern im Auftrag der ATP betrieben wird. Darüber hinaus stellt das System zuverlässige Fahrgastinformationen bereit.

Um eine höchstmögliche Verfügbarkeit und Datensicherheit zu gewährleisten, betreiben ATP und INIT die zentrale IT-Infrastruktur in georedundanten Rechenzentren in Luxemburg. Die Migration auf das neue ITCS wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 abgeschlossen.

Neue Bordrechnergeneration für die Busflotte

Die 1700 Busse werden mit neuen Bordrechnern der »EVENDpc«-Serie ausgestattet. Um die Umrüstzeit gering zu halten und Kosten zu sparen, bleibt die bestehende Montageplatte am Fahrerarbeitsplatz erhalten. Die neue Gerätegeneration »EVENDpc3« ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Nachrüstung der Flotte, die INIT schrittweise bis 2026 umsetzen wird.

Malerisches Luxemburg: Ein Bus passiert das Schloss Esch-sur-Sûre (Bild: ATP)

Neben der Bereitstellung des Systems übernimmt INIT weitere betriebliche Dienstleistungen, darunter das Hosting, die Wartung von Soft- und Hardware sowie die kontinuierliche Zustandsüberwachung aller Komponenten.

Erweiterte INIT-Lösungen für Luxemburg

Zusätzlich zum ITCS und den Bordrechnern nutzt Luxemburg seit Jahren weitere INIT-Lösungen. So liefert das automatische Fahrgastzählsystem »MOBILE-APC« mit Zählsensoren in den Fahrzeugen präzise Daten zur Fahrgastentwicklung. TFT-Infotainment-Displays informieren Fahrgäste in Echtzeit über den Fahrtverlauf, während die Gerätekommunikation über eine leistungsfähige PoE-Netzwerkverbindung (Power over Ethernet) erfolgt.

Neu eingeführt wird eine Datenfunkeinheit zur Beeinflussung von Lichtsignalanlagen. Damit können Busse an Ampeln Vorrang vor dem Individualverkehr anfordern, was Haltezeiten reduziert und die Fahrzeiten verkürzt.

Zudem verbessern LED-Matrixanzeiger an zahlreichen Haltestellen die Echtzeitinformation für Fahrgäste. In der Leitzentrale kommen ein Workflow- und Ereignismanagement sowie ein umfassendes Analyse- und Statistiksystem zum Einsatz, insbesondere zur Leistungsbewertung der Busbetreiber.

Vorzeigeprojekt mit Signalwirkung

Das gemeinsame Projekt mit der ATP zählt zu den Vorzeigeprojekten von INIT – nicht nur wegen der Größe der Flotte, sondern auch aufgrund der Vielzahl der eingesetzten Lösungen. Mit dem Angebot eines kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs hat Luxemburg die Verkehrswende konsequent vorangetrieben.

INIT-Geschäftsführer Klaus Janke betont: »Wir freuen uns sehr, die Attraktivität des ÖPNV weiterhin mit unseren Lösungen zu unterstützen. Dass unsere Technologie erneut zum Einsatz kommt und mit ›MOBILE-ITCS nextGen‹ auf das Leitsystem der nächsten Generation gesetzt wird, ist der beste Beweis für unsere Leistungsfähigkeit – und darauf sind wir sehr stolz.«

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