Hess »LighTram 10« mit neuer Akkutechnik

Artikel vom 31. Mai 2025
E-Busse

Hess bietet nur noch E-Busse an – etwa die Modelle »LighTram 10« und » LighTram 12« mit Plug- oder Opp-Ladung. Im Projekt »Swiss eBus Plus« fährt ein weiterentwickelter »LighTram 10« mit 510 kWh-Batterie und 300 km Winterreichweite bei den VBZ in Zürich.

Hess »LighTram 112 Plug« auf der Busworld in Brüssel (Bild: Christian Marquordt).

Die Carrosserie Hess AG aus Bellach bietet ihre Solo-Linienbusse unter den Typenbezeichnungen »LighTram 10« und »LighTram 12« an. Wobei sich der Typenname auf das Aussehen der Busse bezieht, denen der Hersteller in der Front tatsächlich ein etwas straßenbahnähnliches Äußeres verpasst hat. Die nachgestellte Zahl kennzeichnet die Länge des Fahrzeugs.

Hess gehört heute zu den Herstellern, die unter der eigenen Marke nur noch Elektrobusse liefern. Dabei gibt es sowohl die Wagen mit einer Länge von 10,8 m als auch die mit einer Länge von 12 m sowohl in einer Version »Plug« als auch in einer Version »Opp«. »Plug« steht für Plug-in-Nachladung über Kabel und Stecker auf dem Betriebshof, »Opp« für opportunity charging, also für Nachladung auf der Linie über eine spezielle Nachlade-Infrastruktur. Daneben sind alle Busse von Hess übrigens auch als Trolleybusse im Angebot.

Der 10,8 m lange Bus kann 76 Fahrgäste mitnehmen,  er wird auf der Hinterachse von einem Zentralmotor angetrieben. Für das Projekt »Swiss eBus Plus« hat Hess jetzt einen »LighTram 10« mit deutlich weiterentwickelter Elektrotechnik ausgestattet. Antrieb, Heizung, Klimatisierung und die Isolierung der Karosserie sind optimiert worden, um dem Bus eine größere Reichweite zu verleihen. Zudem erhält der Wagen NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Kobalt) der neuesten Generation mit einer Kapazität von 510 kWh. Damit soll er selbst im Winter unter ungünstigen Bedingungen eine Reichweite von 300 km bringen. Ein erster solcher Wagen steht seit Ende Juli 2024 bei Zürichs VBZ im Einsatz und läuft hier auf mehreren Quartiersbus-Linien. Nachgeladen wird auf dem Betriebshof, es soll nur zwei Stunden dauern. Und das Projekt »Swiss eBus Plus« wird über zwei Jahre von der ETH Zürich (Technische Hochschule) und der Berner Fachhochschule begleitet.

Seit Oktober 2024 läuft der Testbetrieb für den neuen »Swiss eBus Plus« von Hess. Bereits über 50 Prozent der gesamten Züricher Busflotte fahren elektrisch (Bild: Hess).

Hess baut seine Busse nach dem patentierten System »Co-Bolt«. Der Aufbau aus Aluminium entsteht, indem die einzelnen Karosserie-Platten nicht auf das Gerippe aufgeschweißt, sondern aufgeschraubt werden. Aluminium ist ein leichter Werkstoff, er rostet nicht, und dass die einzelnen Elemente der Karosserie nicht verschweißt, sondern verschraubt sind, erleichtert eventuelle Reparaturen. Einfach die Schrauben des beschädigten Elements lösen, das neue Element einsetzen und verschrauben. Nebenbei ist Hess nach dem Ende von Firma Göppel aus Augsburg der einzige Hersteller in Europa, der noch Busanhänger liefert. Die Nachfrage nach Hängern tendiert allerdings gegen null.

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