Reichweite bis zu 700 Kilometer

Artikel vom 31. Mai 2025
E-Busse

Ebusco setzt seit 2012 auf E-Busse und bietet heute die Modelle »2.2« und »3.0« mit bis zu 700 km Reichweite. Dank Leichtbau und chinesischem Partner Gotion blickt das Unternehmen nach schwierigen Jahren wieder optimistisch in die Zukunft.

Ebusco »3.0« auf Testfahrt in Bonn (Bild: Christian Marquordt).

2010 erkannte Peter Bijvelds, der frühere CEO von Ebusco, dass die Zukunft des ÖPNV nur elektrisch sein könne. Zu einer Zeit, als andere Bushersteller noch meinten, Elektrobusse brauche man nicht, weil Dieselbusse aufgrund modernster Filtertechnik so sauber seien … Bijvelds sah das anders, und so wurde 2012 die Ebusco BV gegründet. Ein erster Elektrobus ist fertig, er geht ins finnische Helsinki. Und für ihn erhält das Unternehmen als erster europäischer Hersteller die erste europäische Typgenehmigung für Elektrobusse.

Aufgrund der Corona-Pandemie geriet Ebusco in schwieriges Fahrwasser. Wie auch bei allen anderen Herstellern gingen die Absatzzahlen deutlich zurück – wer als Verkehrsbetrieb deutlich weniger Passagiere zu fahren hat, beschafft keine neuen Busse. Im Herbst 1924 wurde der Deutsche Christian Schreyer als neuer CEO berufen. Er holte mit dem chinesischen Batterie-Hersteller Gotion einen finanzkräftigen Partner ins Unternehmen, der inzwischen 10 Prozent der Anteile an Ebusco hält und zwei Vertreter ins Management entsendet. Man wird davon ausgehen können, dass Zukunft des Busherstellers damit gesichert ist: Gotion wird schwerlich Geld investiert haben, wenn man nicht in Zukunft auch Geld mit dem Unternehmen verdienen wollte. Der Bau der Busse ist weitgehend nach Asien verlagert worden, das zweite Werk im niederländischen Venray ist geschlossen worden. Und Deurne ist heute vor allem für Entwicklung und Konstruktion zuständig.

Ebusco bietet Elektrobusse seiner Typen »2.2« und »3.0« an. Das sind recht unterschiedliche Fahrzeuge. Der »2.2« hat einen herkömmlichen Aufbau aus Edelstahl, seine Batterien finden ihren Platz teils auf dem Dach und teils im Heck, und auf der Hinterachse hat er Zwillingsreifen. Seine Batterien haben eine Kapazität von 350 kWh, auf Wunsch sind 400 kWh möglich. Ebusco nennt – abhängig vom Batteriesatz – eine Reichweite von 550 km. Angeboten wird er in den Längen von 12,0 m, 13,0 m und 13,5 m. In der 12-m-Version kann er bis zu 90 Fahrgäste befördern.

Zurzeit wird der »2.2« parallel angeboten zum neuen Typ »3.0«. Dessen Wagenkasten besteht aus dem Faserverbundstoff Composite, was dem Wagen gegenüber herkömmlichen Bussen ein deutlich geringeres Gewicht verleiht. Ebusco spricht von bis zu 5000 kg. Gewicht, das ich nicht in Bewegung setzen muss, kostet auch keine Energie. Und außerdem ermöglicht das geringe Leergewicht des Wagens, ihn auch auf der Hinterachse nur einfach zu bereifen. Die »flachgeklopften« Batterien liegen unter dem völlig ebenen Fußboden, ohne dass der Wagen dadurch seine Eigenschaft als Niederflurbus verlöre. Angeboten wird der Ebusco »3.0« als Solowagen in den Längen von 12 und 13,5 m sowie mit einer Reichweite von 700 km – man sieht, das niedrige Gewicht zahlt sich aus. Die Batterien sind lieferbar mit einer Kapazität von 250, 350 oder 500 kWh.

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