Zwei Gelenkbus-Konzepte, ein Ziel

Artikel vom 2. Juni 2025
Gelenkbusse

Mit den Modellen »2.2« und »3.0« bietet Ebusco zwei grundverschiedene Elektro-Gelenkbusse: Der eine robust aus Stahl, der andere ultraleicht aus Composite, mit Batterien im Boden. Beide versprechen hohe Reichweiten – bis zu 700 km sind möglich.

Ebusco »3.0-18« auf der »mobility move« 2024 (Bild: Christian Marquordt).

Der Elektrobus-Spezialist aus den Niederlanden bietet zwei sehr unterschiedliche Gelenkbustypen an. Da ist zum einen der Gelenkwagen der Generation »2.2« und zum anderen der Generation »3.0«.

Beide unterscheiden sich ganz wesentlich voneinander. So hat der »2.2-18« Gelenk einen Aufbau aus Stahl, sein zulässiges Gesamtgewicht beträgt 29.000 kg. Demgegenüber ist der »3.0-18« mit einer Karosse aus dem Kunststoff Composite unterwegs, was ihn wesentlich leichter sein lässt. Das zeigt sich auch darin, dass der »2.2-18«-Gelenkbus wie üblich auf den Achsen 2 und 3 zwillingsbereift ist, während der »3.0-18« auf allen Achsen mit Einfachbereifung auskommt. Das macht einen ungewöhnlich breiten Mittelgang im Wageninneren möglich.

Der »2.2-18« kann bei einer Länge von 18.000 mm 150 Fahrgäste befördern. In der Breite misst er 2550 mm und er ist 3175 mm hoch. Angetrieben wird er – was heute ungewöhnlich ist – auf der Mittelachse, also der zweiten Achse des Vorderwagens. Zwei Elektromotoren mit einer Leistung von je 125 kW, die radnabennah eingebaut sind, sorgen für den Vortrieb. Die Batterien mit der Zellchemie LiFePh (Lithium-Eisen-Phosphat) stammen vom chinesischen Batterie-Hersteller Gotion, sie verleihen dem Wagen eine Reichweite von maximal 550 km. Sie haben eine Kapazität von 363 kWh, doch sind auf Wunsch auch Batterien mit einer Kapazität von 525 kWh lieferbar. Und ihren Platz haben sie auf dem Dach gefunden, und zwar unter Hauben vor und hinter dem Gelenk.

Gelenkwagen von Ebusco vom Typ »2.2« laufen zum Beispiel im R-Net der niederländischen »Randstad« (Region Amsterdam / Rotterdam / Den Haag). In Deutschland gibt es zum Beispiel einen Auftrag über fünf Wagen der Kreis-Verkehrsbetriebe Saarlouis (KVS.)

Ganz anders beim Ebusco »3.0-18«. Er hat seine Batterien unter dem Fußboden – und ist trotzdem über die gesamte Fahrzeuglänge ein hundertprozentiger Niederflurbus. Und das niedrige Gewicht des Wagens beschert ihm eine Reichweite von bis zu 700 km. Die wirtschaftlichen Bremsspuren der letzten Zeit bei Ebusco haben dazu geführt, dass noch kaum Gelenkwagen der Ebusco-Baureihe »3.0« ausgeliefert worden sind. Immerhin sind bei Münchens MVG solche Wagen unterwegs.

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