Bahn-Zukunft aus erster Hand
Schienenfahrzeuge
Mehr als 15.000 Besucher aus 88 Nationen erlebten auf der iaf 2025 in Münster die neuesten Innovationen im Bahnbau. Plasser & Theurer präsentierte 13 moderne Maschinen – vom elektrischen »Unimat 09-2X 4x4/4S E³« für Norwegen bis zur autonomen Stopftechnik. Digitale Lösungen und nachhaltige Antriebssysteme standen im Fokus des führenden Branchentreffs für Fahrwegtechnik.

Der Stand von Plasser & Theurer erfreute sich großer Beliebtheit während des führenden Branchentreffs für an den Bahnbau - der iaf 2025 (Bilder: Plasser & Theurer)
Mehr als 15.000 Besucher aus 88 Nationen an drei Messetagen, etwa 200 Aussteller, zahlreiche Fahrzeugpräsentationen und Fachvorträge – das war die 29. Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) in Münster. Am traditionsreichen Veranstaltungsort versammelten sich erneut Fachleute des Bahnbaus. Auch der Stand von Plasser & Theurer erfreute sich an diesen Tagen großen Zuspruchs.
Der Messeauftritt von Plasser & Theurer stand unter dem Leitspruch »We believe in railways«. Diese Botschaft richtet den Blick nach vorn und fügt sich in das Messemotto »Track to the Future« ein – denn ohne leistungsfähige Bahnsysteme ist zukunftsfähige Mobilität nicht denkbar. Gefragt sind zuverlässige, leistungsstarke Technologien für Bau und Instandhaltung der Infrastruktur – zunehmend auch digitale Lösungen, intelligente Auswertelogiken sowie elektronische und virtuelle Anwendungen. Plasser & Theurer präsentierte gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen ein breites Spektrum an Innovationen aus den Bereichen Machine-Fleet-Infrastructure. Es wurden 13 Maschinen für verschiedenste Einsatzzwecke gezeigt – modern, praxisnah und zukunftsweisend. Technik für die Bahn der Zukunft – direkt aus erster Hand.

Der »Unimat 09-2X 4×4/4S E³« für Baneservice (NO): leistungsstarke Strecken- und Weichenstopfung mit integrierter Gleisstabilisierung, ökonomisch, ökologisch und ergonomisch dank elektrischem Antrieb.
»E³«-Highlight: Großmaschine für Norwegen
Seit Plasser & Theurer im Jahr 2015 das »E³«-Konzept erstmals präsentierte, ist die Maschinenpalette stark gewachsen. Aktuell herausragend und nicht nur wegen seiner Dimensionen auffallend ist der »Unimat 09-2X 4×4/4S E³« für das norwegische Unternehmen Baneservice. Diese Maschine vereint leistungsstarke Streckenstopfung mit hoher Flexibilität im Weichenbereich sowie integrierte Gleisstabilisierung – und das unter Nutzung aller ökonomischen, ökologischen und ergonomischen Vorteile eines elektrischen Antriebssystems. Daniel Hatcher, Division Director Machines bei Baneservice, zeigte sich im Rahmen der Übergabe erfreut darüber, dass Plasser & Theurer vermehrt »grüne Maschinen« auf den Markt bringt.

Komplettlösung für japanische Hauptstrecken: Die »09-16/CST Dynamic« mit geräumiger Arbeitskabine mit SmartALC (japanisch) inklusive ObstacleController, DRP und Kamerasystemen ermöglicht Bedienung mit nur einer Person.
Volle Leistungsbreite auch auf schmaler Spur
Etwas anders als von europäischen Märkten gewohnt sehen Maschinen für Einsätze in Japan aus. Zum einen sind es erhöhte Schallschutzmaßnahmen, zum anderen eine leicht veränderte Optik, wie bei der präsentierten »09-16/CST Dynamic« mit hochgesetzten Leuchteinheiten und geschlossenem Erscheinungsbild. Die zweiteilige, kontinuierlich arbeitende Stopfmaschine mit integrierter dynamischer Gleisstabilisierung, Schotterkehranlage und Nachmessung arbeitet auf 1067-Millimeter-Schmalspur und mit nur 13 Tonnen maximaler Radsatzlast. Dank des »ObstacleController« zur automatischen Hinderniserkennung lässt sich die Maschine von nur einer Person bedienen.
Mit nur einer Person auf die Metrostrecke
Ebenfalls für Bedienung durch nur eine Person ist die neue Plasser »CompactFlex 2 × 4« der Metro Busan in Südkorea vorgerüstet. Ausgestattet mit Rundum-Nachtsichtkameras und zusätzlichen Bedienelementen in der Stopfkabine erfüllt sie höchste Anforderungen an Effizienz und Sicherheit. Die 2024 präsentierte »CompactFlex«-Serie – ein intelligenter Allrounder mit vielfältigen Ausstattungsoptionen – wurde gemäß Kundenwunsch weiterentwickelt. So ist die verladbare Maschine für Transporte per Lkw flacher gebaut – trotz »Tropendach« und batteriegespeister Klimaanlage.

»Plasser CompactFlex 2×4« – ein intelligenter Allrounder mit vielfältigen Ausstattungsoptionen.
Vier Maschinen für ein Traditionsunternehmen
Dem britischen Unternehmen Balfour Beatty wurde auf der iaf die erste von vier bestellten Universalstopfmaschinen »Unimat 08-4×4/4S« übergeben. Mit ihnen beginnt die Umstellung auf vollelektrische Stopftechnik, obwohl es sich nicht um eine »E³«-Maschine handelt. Die elektrischen Stopfaggregate bieten die Möglichkeit zur Einbindung der jüngsten Version der Plasser »TampingControl« für vereinfachte Bedienung und schnelle Beurteilung des Stopfergebnisses hinsichtlich Qualität von Verfüllung und Verdichtung. Bei der Übernahme hob Shaun Mycock, Delivery Director von Balfour Beatty, die gute Zusammenarbeit mit Plasser & Theurer hervor. Die erreichte Innovation sei das Ergebnis einer starken Projektpartnerschaft, so Mycock.
Multitalent »MultiCrafter«
In den vergangenen Jahren wurde jeweils eine Baureihe der neuen multifunktionalen Arbeitsfahrzeuge für die ÖBB präsentiert. In Münster war mit dem »MultiCrafter 15.4 E³« ein weiteres Modell dieser Serie zu sehen. Anders als beim »CatenaryCrafter 15.4 E³«, der speziell für Bau und Instandhaltung von Oberleitungsanlagen konzipiert ist, verfügt der »MultiCrafter« über zwei angetriebene Drehgestelle. Diese Ausstattung verleiht dem universellen Instandhaltungsfahrzeug unter anderem die Fähigkeit, im Winter auch anspruchsvolle Schneeräumarbeiten mit Pflug, Kehrbürste oder Schneeschleuder zu übernehmen.

Starke Projektpartnerschaft: Feierliche Übergabe der Universalstopfmaschine »Unimat 08-4×4/4S« an das britische Unternehmen Balfour Beatty (v.l. Shaun Mycock, Delivery Director, Balfour Beatty, und Johannes Max-Theurer, CEO Plasser & Theurer).
Weitere internationale Exponate
Die in Österreich gefertigte Bettungsreinigungsmaschine »RM 80–750« mit neuer Räumkettentechnik wird in Südkorea eingesetzt. Die Material-Förder- und Siloeinheit »MFS 120 SR« zeigte die Vorteile des einziehbaren Übergabeförderbandes sowie die Produktionsqualität bei Plasser India gemäß europäischen Normen. Der »InfraSpectorTruck«, ein zweiwegefähiges Messlabor, ist ein Beispiel für die bei Plasser Italiana gesammelte Expertise. Zudem war der »StabilizingTrailer« zur Optimierung der Gleislage nach Stopfarbeiten zu besichtigen.
Live dabei und nah dran
Neben der Vorführung des batterieelektrischen Abbrennstumpfschweißens mit dem »FlashTruck« und den in mobilen Containern untergebrachten »UnimatSimulatoren«, die unterschiedliche Maschinentypen und deren Bedienelemente darstellen, war die Live-Demonstration des autonomen Stopfens mit einem entsprechend ausgerüsteten »Unimat 09-4×4/4S E³« mit Einmannbedienung ein weiteres Messe-Highlight.