Eisenbahnlack /biobasierter Klarlack

Artikel vom 27. Juli 2018
Fahrzeugtechnik und Fahrzeugkomponenten

Covestro AG
51365 Leverkusen

Die Transportindustrie ist stets auf der Suche nach Wegen, um nachhaltiger zu werden und ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren. Fahrzeughersteller setzen auf Leichtbaukonzepte, um Treibstoffverbrauch und Emissionen zu senken. Zusätzlich argumentieren Schienennetzbetreiber mit der ohnehin größeren Nachhaltigkeit des Massentransports von Personen und Gütern. Auf die Dauer reicht dies aber nicht aus. Der polnische Schienenfahrzeughersteller Newag SA hat jetzt die Weichen für eine ressourcenschonende Lackierung gestellt. Als erstes Unternehmen stattete er zwei Diesellokomotiven mit einem Lack auf Basis nachwachsender Rohstoffe aus. Lieferant des Klarlacks ist die Lankwitzer Lackfabrik in Berlin, die ihn in enger Zusammenarbeit mit Covestro unter Verwendung des biobasierten Lackhärters Desmodur eco N 7300 entwickelte. Ein Lackhersteller muss natürlich für ein neues Produkt zunächst die Spezifikationen seines Kunden erfüllen. Wenn der Lack dann noch einen Mehrwert bietet wie in diesem Fall durch die nachwachsende Rohstoffbasis, dann ist dies eine sehr gute Möglichkeit der Differenzierung vom Wettbewerb. Das Projekt mit den Partnern belegt anschaulich den Fortschritt, den Covestro mit seinem biobasierten Lackhärter inzwischen erzielt hat. Die damit formulierte Beschichtung soll ebenso leistungsfähig wie ein konventionelles Lacksystem sein, greift aber hauptsächlich auf nachwachsende Ressourcen zurück. Der Kohlenstoffgehalt des Polyurethanrohstoffs basiert zu 70 % auf Biomasse. Am Stammsitz der Newag in Polen wurde das EVOClear 294 / PH 94-0000 Lacksystem von Lankwitzer wie ein Standard-Klarlack mittels Spritzapplikation aufgetragen. Gemeinsame Prüfungen von Lankwitzer Lackfabrik und Covestro belegen die hohe Leistungsfähigkeit des Klarlacks: Er ist Polyurethansystemen auf petrochemischer Basis ebenbürtig. Die Abriebfestigkeit und Glanzstabilität des Lacks übertrifft diejenige von Standardbeschichtungen sogar um 70 Prozent, wie die Partner mithilfe des Amtec-Kistler-Tests (Simulation von Autowäschen) nachweisen konnten. Als nächstes planen sie eine gemeinsame Langzeit-prüfung der Witterungsbeständigkeit. Der biobasierte Klarlack erfüllt natürlich auch die spezifischen Anforderungen der Schienenfahrzeugindustrie. So zeigt er eine sehr gute Beständigkeit gegen Reinigungsmittel, vor allem zur Entfernung von Graffitis (DB Blatt 39). Tests bestätigen deren einfache und schonende Entfernung. Die bisherigen Ergebnisse stimmen die Verantwortlichen optimistisch, die sich damit sicher sind, dass dieser biobasierte Klarlack auch den Kunden in anderen Branchen einen Mehrwert bieten werde.

Teilen
PDF-Download
Weiterempfehlen
Drucken
Anzeige Hersteller aus dieser Kategorie
Jumo GmbH & Co. KG
Moritz-Juchheim-Str. 1
D-36039 Fulda
0661 6003-0
mail@jumo.net
www.jumo.net
Firmenprofil ansehen