Ticketing/Multimodalität

Artikel vom 28. Oktober 2020
Elektronische Fahrgeldmanagementsysteme

Multimodalität ist mehr als die Digitalisierung des Nutzerverhaltens.

Der Begriff Multimodalität schwebt über modernen Anforderungen an Verkehrsleistungen und Sharing-Angebote. Mit dem Fahrrad oder dem Bus zum Bahnhof zu fahren und nach einer Teilstrecke in den Mietwagen umzusteigen ist aber kein neues Reisemodell. Das vorrangige Ziel von Mobilitätsplattformen ist es, Reiseketten mit verschiedenen Verkehrsmitteln in einer App abzubilden. Im besten Fall braucht der Fahrgast dann nur noch einen Account, in dem er seine persönlichen Daten hinterlegt und kann darüber sowohl das Zug- und Busticket buchen als auch das Leihfahrrad oder den E-Scooter. Neben dem Preis ist für den Fahrgast die Benutzerfreundlichkeit eines Verkehrsangebotes wichtig. Er möchte sich nicht erst viele Apps installieren und überall Zahlungsdaten hinterlegen, nur um Bus, Bahn und ein Leihfahrrad nutzen zu können. Die Herausgabe der persönlichen Daten ist immer noch eine Hemmschwelle. Wünschenswert ist daher ein zentrales Nutzerkonto mit Kundenportal zur Selbstverwaltung für mehrere Dienste in einer App. Die Verkehrsunternehmen profitieren in mehrfacher Hinsicht. Neben einem zentralen Verkaufsmodul lassen sich – unter Berücksichtigung des Datenschutzes – anhand des Nutzerverhaltens Bedürfnisse erkennen, die das Angebot von morgen beeinflussen und verbessern können. Im Raum Münster ist Multimodalität bereits in die bestehenden Fahrgast-Apps integriert.

Ein zentrales Verkaufsmodul namens UFHO verwaltet u. a. mehrere Dienste in einer App (Bilder: Amcon).

Die Apps sind über die Basis-API an das zentrale Vertriebshintergrundsystem UFHO von Amcon bei der Westfälischen Verkehrsgesellschaft angebunden. Für das einheitliche Authentifizierungsverfahren von Kundenkonto und App reicht die einmalige Anmeldung. Der Kunde kann neben den Verkehrsangeboten im WestfalenTarif und VRR auch bei Radstationen Fahrräder mieten. Die Bezahlung erfolgt über das zentrale Kundenkonto. Im nächsten Schritt wird bis Ende 2020 ein Check-In/Be-out-Verfahren umgesetzt, das den Komfort der Kunden ergänzt.

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