Passagiersprechstellen für Metro-Fahrzeuge mit Autopilot

Artikel vom 1. April 2021
Elektronische Fahrgastinformationssysteme

Ab April 2023 werden auf der Linie 1 der Métro de Lille neue, moderne Metro-Fahrzeuge von Alstom ihren Betrieb aufnehmen. Für die sichere Fahrgastinformation und -kommunikation sind die autonom fahrenden Züge ausgerüstet mit dem digitalen Akustiksystem »VisiWeb« der Ruf Gruppe.

Innenraum der Linie 1 der Métro de Lille (Bild: Alstom).

Lille ist die Hauptstadt der Region Hauts-de-France im Norden Frankreichs und punktet mit einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehr. Herzstück ist die 1983 eröffnete Métro de Lille (MEL), die auf ihrem Netz von 45 km Länge 60 Stationen mit zwei Metro-Linien bedient. Die MEL war weltweit die erste Metro, bei der führerlose, automatische Züge, sogenannte »véhicule automatique léger« (VAL) eingesetzt wurden.

27 neue Fahrzeuge

Die MEL zeigt sich weiterhin innovativ. Sie beauftragte Alstom mit der Lieferung von 27 neuen Fahrzeugen vom Typ BOA. Ab 2023 werden die komfortablen Metros mit der neuesten Generation von Alstoms Autopilot-System »Urbalis Fluence« ihren führerlosen, autonomen Betrieb aufnehmen. Sie sind mit 52 m doppelt so lang wie das heutige Rollmaterial. Jeder Zug besteht aus vier Wagen und ist auf der gesamten Länge durchgängig begehbar. Für die sichere Fahrgastinformation und -kommunikation sind sie ausgerüstet mit dem digitalen Akustiksystem »VisiWeb« der Ruf Gruppe.

»VisiWeb« ist ein zuverlässiges Informations- und Kommunikationssystem und ist essenziell für den Komfort und die Sicherheit der Passagiere, ganz besonders im führerlosen Betrieb. Pro Wagen sind sechs »VisiWeb«-Passagiersprechstellen an gut zugänglichen Stellen bei den Türen platziert.

Die Sprechstellen ermöglichen eine direkte Vollduplex-Kommunikation in hoher Sprachqualität zwischen Fahrgast und Leitstelle.

Die »VisiWeb«-Passagiersprechstelle wurde speziell für SIP Anwendungen (SIP = Session Initiation Protocol) im Bahnbereich konstruiert. Sie lässt sich auch bei geringen Platzverhältnissen montieren, wie sie häufig bei Metros, Trams und Bussen vorzufinden sind. Die Sprechstelle ermöglicht eine direkte Vollduplex-Kommunikation in hoher Sprachqualität mit dem Zugführer oder der Kontrollstation. Das Gerät verfügt über einen PoE-Anschluss (Power over Ethernet) und reduziert so erheblich den Verdrahtungsaufwand. Die Sprechstelle ist zudem vor zerstörerischer Fremdeinwirkung geschützt.

Zudem ist die Leitstelle in der Lage, die Geräusche im Innenraum über die Mikrofone zu erfassen und so die Sicherheitslage zusammen mit den Videokameras zu beurteilen. Eine weitere Informationsfunktion übernimmt der »VisiWeb«-Audio-Hub. Die digitale Akustikeinheit steuert sechs Lautsprecher pro Wagen und sorgt für die Ausgabe der Stationsansagen in HiFi-Qualität.

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