Das »Jahrzehnt des Busses«

Artikel vom 18. Mai 2022
E-Busse

Warum Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses, optimistisch in die Zukunft schaut, erzählte er Jörg Howe im »be a mover talk«. Das Gesprächsformat läuft auf YouTube und wird von Jörg Howe moderiert. Er interviewt Gäste, die etwas Positives in der Welt bewegen.

Anlässlich der E-Mobility Tage bei Daimler Buses in Mannheim sprach Jörg Howe (links), Leiter Globale Kommunikation Daimler Truck AG, mit Till Oberwörder (rechts), Leiter Daimler Buses, über die Zukunft des Busgeschäfts nach der Pandemie. Die beiden trafen sich in einem »eCitaro« Gelenkbus.

»Die Menschen haben das Bedürfnis in den Städten geräusch- und emissionsarm zu leben und wir merken wie schnell sich die Nachfrage nach elektrischen Bussen erhöht«, so Till Oberwörder.

Die Umstellung auf alternative Antriebe war das Hauptthema des Gesprächs. Daimler Buses setzt auf die Dual-Track Strategie mit Elektroantrieben die aus Batterien, Brennstoffzellen oder beidem mit Energie versorgt werden. Bis 2030 soll ein Großteil des Portfolios auf diese Antriebsarten umgestellt worden sein.

»Verkehrsströme, Temperaturen, Topographie, Infrastruktur und Werkstattausstattung gehören zu den wichtigsten Faktoren, die wir bei der Umstellung auf alternative Antriebe mit unseren Kunden berücksichtigen«, sagte Oberwörder.

»E-System«

Er spricht von einem »E-System«: Daimler Buses unterstützt Kunden umfangreich bei der Umstellung auf alternative Antriebe. Ob dabei Batterien, Wasserstoff oder eine Mischung der richtige Energieträger sind, hängt maßgeblich von den regionalen Gegebenheiten ab. »Um unsere Kunden bei der Umstellung auf alternative Antriebe zu unterstützen, gehen wir teilweise so weit, dass wir den Betriebshof umbauen.«

Ein weiterer Gesprächspunkt war das USA-Geschäft von Daimler Buses. Mit der neuen »Mercedes-Benz Tourrider«-Reihe, die als Business und als Premium Coach angeboten wird, hat man sich auf den regionalen Markt eingestellt, unter anderem mit Edelstahlchassis, angepassten Fahrzeuggrößen und Innenausstattungen. Mit diesem Ansatz plant Daimler Buses 15-20 % Marktanteil in den USA zu erreichen.

»Wir haben zugehört und verstehen jetzt besser als jemals zuvor, was die Bedürfnisse auf dem amerikanischen Markt sind«, zeigte sich Oberwörder zuversichhtlich.

»be a mover talk« direkt im E-Bus.

Neben Europa und Nordamerika verstärkt Daimler Buses auch sein Engagement bei der Elektromobilität in Südamerika. Dieses Jahr wird für den Markt ein neuentwickeltes Chassis vorgestellt, welches im engen Austausch mit den Kunden vor Ort entwickelt worden ist:

»Auch in Lateinamerika gibt es eine ganz klare Bewegung Richtung E-Mobilität. Der Markt hat für uns einen besonderen Stellenwert.«

Gratwanderung bei Materialpreisen

Steigende Materialpreise waren ebenfalls ein Thema des Gesprächs. Für Till Oberwörder ist es eine Gratwanderung: Einerseits muss das Unternehmen höhere Einkaufspreise auch an seine Kunden weitergeben, andererseits versucht man so viel Rücksicht wie möglich auf die nach wie vor angespannte Situation der Kunden zu nehmen.

»Für uns ist es ein schmaler Grat zwischen den rapide steigenden Rohstoffpreisen und einem Markt, der sich gerade erst erholt. Hier gibt es viele Einzelgespräche mit den Kunden.«

Till Oberwörder zeigt sich gegenüber Jörg Howe insgesamt optimistisch im Hinblick auf das Busgeschäft. Der Markt habe sich noch nicht erholt, sei aber auf einem guten Weg. Außerdem erhalte der Bus, sowohl im Nahverkehr als Teil des City-Flows, als auch bei Überland- und Fernstrecken ein neues Image, vor allem aufgrund der jetzt schon sehr guten Klimabilanz gemessen an Passagierkilometern.

»Wir haben echte, nachhaltige Produkte. Der Bus hat den geringsten Pro-Kopf-Verbrauch an Energie – heute wie morgen«, so Oberwörder abschließend.

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