Traditionsreicher Hersteller mit moderner Technik

Artikel vom 9. November 2023
E-Busse

Neuheiten von Automecanica Mobility auf der »Busworld 2023«aus dem »RegioTrans«-Review (Teil 1) von Bus-Fachautor Christian Marquordt.

 

»Überraschung« aus Rumänien: »AM 12« von Automecanica Mobility (Bild: C. Marquordt).

Zu den Überraschungen auf der »Busworld« gehörte der »neue« rumänische Hersteller Automecanica Mobility (AM). Tatsächlich gibt es die Firma aus der Region Sibiu schon seit 1941. Dementsprechend ist man stolz auf eine mehr als 80-jährige Firmengeschichte.

Damals, während des Zweiten Weltkriegs, war Rumänien mit Deutschland verbündet. Und so entstanden hier Militärflugzeuge der Marke Messerschmitt in Lizenz. Nach Kriegsende trat an die Stelle der Rüstungsproduktion der Bau ziviler Straßenfahrzeuge. So kamen die Chassis der rumänischen Lastwagenmarke »Roman« aus den Fabrikhallen bei Sibiu. Das Werksgelände ist 196.000 m² groß, die Werkshallen haben eine Grundfläche von 92.000 m² – das Werk kann also weiter wachsen.

»AM 12«

Auf der »Busworld« zeigte AM seinen 12 m langen Elektro-Stadtbus »AM 12«. Er ist ein hundertprozentiger Niederflurbus. Die Batterien stammen vom französischen Hersteller Actia aus Toulouse; je nach Kundenwunsch gibt Automecanica seinem »AM 12« Batterien mit der Zellchemie NMC (Nickel-Metall-Kobalt) oder LFP (Lithium-Eisen-Phosphat) mit auf seinen Lebensweg. Ihre Speicherkapazität beträgt bis zu 420 kWh.

Der »AM 12« ist 12.097 mm lang, ungewöhnliche 2517 mm breit (statt der üblichen 2550 mm) und 3431 mm hoch. Der selbsttragende Aufbau besteht aus rostfreiem Edelstahl und der Bus kann mit zwei oder drei doppeltbreiten Türen geliefert werden. Die Höhe verrät es: Die Batterien haben ihren Platz auf dem Dach gefunden. Beide Achsen des Wagens bezieht AM von ZF aus Friedrichshafen am Bodensee. Fahrgastraum und Fahrerplatz werden von zwei unterschiedlichen Klimabereichen versorgt, so kann der Fahrer das Klima an seinem Arbeitsplatz völlig unabhängig vom Fahrgastbereich einstellen.

Der Hersteller hat für die Zukunft viel vor: Man will eine komplette Elektro-Busfamilie anbieten, vom kleinsten »AM 6« über »AM 9« und »AM 12« bis zum Gelenkbus »AM 18«. Und einen Reisebus, den »AMT«, soll es auch geben. Nebenbei ist das Unternehmen auch im Bau von Schienenfahrzeugen aktiv. Zum Produktionsprogramm gehören Straßenbahnen, U-Bahnen und Eisenbahnfahrzeuge.

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