Ampel mit Wetterkenntnis: Grünphase für Fußgänger und Radfahrer

Artikel vom 6. Juli 2023
Verkehrsplanung

Der »Mobility Analyser« mit Regensensor und richtungsabhängige Fahrraderkennung sorgt für einen intelligente Ampelschaltung (Bild: Bernard Gruppe).

Die Bernard Gruppe, ein international tätiges Familienunternehmen für Ingenieurdienstleistungen, entwickelt für die niedersächsische Stadt Oldenburg ein automatisches Ampelsystem für den Fuß-, Rad- und Linienbusverkehr. Neben Kreuzungs- und Haltewünschen reagiert die innovative Ampelsteuerung auch auf die vorherrschenden Wetterbedingungen.

Im Rahmen dieser geplanten Erneuerung mehrerer Verkehrsampeln wird die Bernard Gruppe neben der Organisation und Vorbereitung des Projekts auch die vollständige Neuprogrammierung der verkehrsabhängigen Ampelsteuerung übernehmen.

Verkürzte Wartezeiten für den Fuß- und Radverkehr

Fußgänger und Radfahrer mit Kreuzungsabsicht werden über ein intelligentes System automatisch erfasst. Die Ampel schaltet auf Grün, ohne dass die Fußgängertaste zum Überqueren betätigt werden muss. Dabei berücksichtigt die Ampelsteuerung auch die vorherrschenden Wetterbedingungen. So wechselt sie z. B. bei Regen, unabhängig vom Verkehrsaufkommen im Fahrverkehr, schneller in die Grünphase für den Fuß- und Radverkehrs.

Fußgänger- und Radfahrerfurt mit detektorbasierter Freigabeverlängerung vor einem Schulstandort.

Um zusätzlich die Verkehrssicherheit von vulnerablen Teilnehmern wie etwa Schulkindern zu erhöhen, werden bei einer anderen Fußgängerampel die Furten überwacht und damit die Grünphase bei erhöhtem Fußgängeraufkommen verlängert.

»Durch die flexible Ampelsteuerung fördern wir den Rad- und Fußverkehr in Oldenburg und erhöhen die Verkehrssicherheit. Dass die Ampeln bei Regen schneller auf Grün schalten, ist natürlich besonders für Fußgänger und Radfahrer angenehm«, sagt Jörg Stowasser, der zuständige Projektleiter der Bernard Gruppe, über die Innovation in Oldenburg.

Automatische Ampelsteuerung für Linienbusse

Neben den Komfortverbesserungen für den Fuß- und Radverkehr beinhaltet die verkehrsabhängige Ampelsteuerung auch eine neuartige Verbesserung für den Linienbusverkehr in Oldenburg: Neuprogrammierte Kreuzungsampeln erkennen schon frühzeitig, wenn ein Fahrgast die Haltewunschtaste im Bus drückt.

Kamerabasierte Fahrgasterkennung und funkseitige Haltewunscherfassung aussteigewilliger Fahrgäste.

 

Zusätzlich werden wartende Personen im Haltestellenbereich erfasst. Auf diese Weise können durchfahrende von haltenden Bussen unterschieden werden. Die Ampeln »wissen« so um die wirkliche Abfahrtbereitschaft der Busse und reagieren dementsprechend.

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