Ticketing – ein Schlüsselthema der IT-TRANS 2024

Artikel vom 10. Januar 2024
Veranstaltungen

Entlastung für die Bürger, CO2-Einsparung für die Umwelt, Motor für die Verkehrswende – die Ansprüche an das Deutschlandticket sind ähnlich hoch wie zuletzt beim 9-Euro-Ticket. Das Deutschlandticket baut zwar auf den damaligen Erfahrungswerten auf, hielt für die Verkehrsbetriebe allerdings neue organisatorische Hürden bereit, die es zu bewältigen galt. Benutzerfreundliches Ticketing und die damit verbundenen IT-Lösungen sind auch eines der Schlüsselthemen der kommenden IT-TRANS 2024.

Karlsruhe lädt erneut zur ÖPNV-Fachmesse »IT-TRANS« ein (Bild: Messe Karlsruhe).

Eindeutiger Geburtshelfer für das Deutschlandticket war das 9 Euro-Ticket, ursprünglich ein befristetes Sonderangebot für Bürgerinnern und Bürger, das den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver gestalten und gleichzeitig finanzielle Entlastung in Krisenzeiten bieten sollte. Das Ticket sollte nicht nur Pendler und Vielfahrer vor den rasant angestiegenen Energiekosten schützen, sondern den ÖPNV für jene Menschen attraktiver machen, die bislang überwiegend auf das Privatauto setzen. Insgesamt wurden über 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft und damit rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart, was ungefähr dem Ergebnis eines einjährig geltenden Tempolimits auf deutschen Autobahnen gleichkommt. Trotz des unumstrittenen Erfolgs sei ein solch günstiges Ticket auf Dauer nicht zu finanzieren, so die Verantwortlichen aus der Politik damals.

Deutschlandticket als längerfristige Lösung

Basierend auf diesem Erfolg wurden vor allem die Rufe von Verbänden und Umweltorganisationen nach der Fortführung des 9-Euro-Tickets auch über den August hinaus immer lauter und so war schnell klar: Es sollte ein Folgeticket entstehen – das Deutschlandticket zu monatlich 49 Euro war geboren und bietet das gleiche Leistungsspektrum wie zuvor auch schon das 9-Euro-Ticket. Dabei soll es sich dieses Mal um eine längerfristige Lösung bzw. einen Kompromiss für Bahnreisende handeln, die vorerst bis 2025 mit einer jährlichen Beteiligung von Bund und Ländern in Höhe von 1,5 Milliarden als Verlustausgleich an die Verkehrsunternehmen getragen wird.

Was für die Käuferinnen und Käufer des Spartickets jedoch auch schon 2022 nicht ersichtlich war: Der organisatorische Aufwand, der hinter der kurzfristigen Umstellung eines langjährigen Systems stand, der vor allem auch mit der omnipräsenten Problematik der verschiedenen Tarifgebiete und Verbundgrenzen zu tun hatte. Zwar war das 9-Euro-Ticket u.a. auch für die SSB – die Stuttgarter Straßenbahnen AG – mit über einer Million verkaufter Tickets (deutschlandweit waren es 52 Millionen) ein voller Erfolg, allerdings war dafür auch einiges an Arbeit notwendig, so Mathias Hirth, Fachbereichsleiter Vertrieb. So mussten alle bereits bestehenden Abos mit dem 9-Euro-Ticket gleichgestellt werden, ohne dabei entweder Online- oder Papierticketnutzende bei diesem Prozess zu benachteiligen.

Auf der IT-TRANS treffen sich die internationalen Marktführer und die wichtigsten Akteure der öffentlichen Verkehrsindustrie. Sie ist die globale Plattform für intelligente Lösungen Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr.

»Die IT-TRANS ist seit über 15 Jahren die führende Fachmesse und Konferenz für digitale Lösungen im öffentlichen Personenverkehr. Da interessiert uns natürlich wie sich der Markt in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt beispielsweise beim Ticketing entwickelt. Das Deutschlandticket spielt hier natürlich eine wichtige Rolle und kann sich trotz aller Herausforderungen als echter Meilenstein in Sachen Verkehrswende entpuppen,« führt Markus Kocea, Senior Product Manager der IT-TRANS, aus.

So wichtig der Preis bei der Entscheidung für den ÖPNV ist, so zentral sind auch Nutzerfreundlichkeit und Komfort beim Ticketing, um Kundinnen und Kunden langfristig für den Nahverkehr zu begeistern. Wenig überraschend gehört e-Ticketing zu den wichtigsten Themen auf der IT-TRANS – bei der vergangenen Ausgabe 2022 besuchten ein Drittel des Fachpublikums die Messe mit dem Ziel, sich über entsprechende Lösungen zu informieren Darüber hinaus zählten laut einer Besucherbefragung Fahrgastinformation, E-Mobilität und flexible und on-demand-Angebote zu den am stärksten nachgefragten Themengebieten, die auch auf der kommenden IT-TRANS (14. -16. Mai 2024 in Karlsruhe) auf der Agenda stehen.

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