Vielfältiges Programm an Linienbussen

Artikel vom 18. Juni 2024
Solobusse

IVECO »E-Way 12« bei der INGBus in Ingelheim (Bild: Christian Marquordt).

Die IVECO (International VEhicles COrporation) entstand ab 1975 als Zusammenschluss von fünf Bus- und Nutzfahrzeugherstellern: Fiat (Italien), Magirus-Deutz (Deutschland), OM (Italien), Renault (Frankreich) und Unic (Frankreich). Anders als beim Vorgänger Magirus-Deutz hielten sich die Erfolge der neuen Marke in Deutschland zunächst in überschaubaren Grenzen. Das änderte sich erst, als der neue Typ »Crossway« auf den Markt kam, der heute der erfolgreichste Bustyp ist, den das Unternehmen je angeboten hat. So laufen allein bei uns in Deutschland mehrere Tausend von ihnen, DB-Tochter DB Regio Bus hat alleine mehr als tausend »Crossway«-Busse.

Elektrobus-Baureihe »E-Way«

IVECO bietet ein sehr vielfältiges Programm an Linienbussen an, welches neben dem »Crossway« auch den »E-Way«, »Streetway« und »Urbanway« umfasst. Der »Crossway« wird im Werk im tschechischen Vysoke Myto gebaut, das einmal als Werk des tschechischen Herstellers Sodomka begann und dann zum Werk des Staatsunternehmens Karosa wurde. Nach der Wende kam Karosa zunächst zu Renault und mit Renault schließlich zu ICEVO. IVECO modernisierte das Werk grundlegend, nach Abschluss der Arbeiten war es das modernste Buswerk in Europa. Und hier wird ausschließlich der »Crossway« gebaut. Gerade die Konzentration auf nur ein Werk für diesen Bus ermöglicht eine besonders effektive und damit preiswerte Produktion.

Zum Bus-Programm gehört auch die reine Elektrobus-Baureihe »E-Way«. Das Besondere am »E-Way« ist die Tatsache, dass sie nicht in einem der Buswerke von IVECO gebaut wird, sondern im Werk von Konzernschwester Heuliez im nordfranzösischen Rorthais. Hier in Deutschland ist Heuliez eher nicht bekannt, und so werden die Elektrobusse aus diesem Haus hierzulande als »IVECO E-Way« angeboten.

Den »E-Way« gibt es in den Längen von 9500 mm, 10.700 mm, 12.000 mm und 18.000 mm. Die Batterien können sowohl (über Nacht) über Kabel und CCS-Combo-Stecker als auch auf der Linie über einen Pantograph nachgeladen werden. Der Kunde kann wählen, wie viele Batterien sein Bus haben soll, wobei mehr Batterien weniger Fahrgäste bedeuten – Batterien wiegen nun einmal etwas.

Seit 2022 gibt es im Angebot den Stadtbus »Streetway«. Er ist ein echter IVECO, wird aber im Lohnauftrag in Werk Sakarya des türkischen Busherstellers Otokar gebaut. Angeboten wird er als 12 m langer Solowagen und als Gelenkwagen in den Längen von 18 oder 18,75 m. Entwickelt wurde er als Angebot für preissensible Märkte, aber auch als preiswertere Alternative zu den übrigen Bussen aus dem eigenen Haus.

IVECO »Streetway«, Solobus mit Euro-6-Dieselmotor (Bild: Reinhard Fritsch).

Als Antrieb stehen Dieselmotoren der Baureihe Cursor 9 von FPT zur Verfügung. Der »Streetway« kann zudem mit Gasmotoren geliefert werden. Auf der Busworld im Oktober 2023 in Brüssel debütierte er außerdem als Variante mit Elektroantrieb. Auf dem deutschen Markt ist der »Streetway« einstweilen noch selten. Gerade kürzlich ging ein solcher Wagen an die Bonner Firma »Lisa Reisen«, die mit ihm Linie im Auftrag der Troisdorfer RSVG fahren wird.

Die hauseigene Alternative zum »Streetway« hört auf den Namen »Urbanway«. Dieser Niederflur-Stadtbus wird seit 2013 gebaut und geht zurück auf eine Entwicklung von Renault, nämlich dessen Typ »R 312«, der sich über Renault »Agora« und Irisbus/IVECO »Citélis« zum IVECO »Urbanway« weiterentwickelt hat. Wobei er seine Abkunft vom Renault bis heute nicht verleugnet. Charakteristisch für ihn ist der Motor im Heck, der aufrecht vor der Rückwand steht und nicht wie sonst allgemein üblich unterflur liegt. Diese Motoranordnung hat er vom Renault »R 312« geerbt. Sie hat den Vorteil, dass der Wagen bis zum Motor einen völlig ebenen Fußboden haben kann, weil der Motor nicht überbaut werden muss.

Angeboten wird der »Urbanway« in den Längen von 10.500 mm, 12.000 mm und 18.000 mm. Er ist lieferbar mit Dieselmotoren der Baureihe »Cursor 9« von FPT, als Bus mit CNG-Motor (Erdgasmotor) der Baureihe »Cursor 8« und als Bus mit teilelektrischem Hybridantrieb, bei dem der Wagen beim Bremsen elektrischen Strom rekuperiert (erzeugt), mit dem er dann beim nächsten Mal anfährt. Der 12-m-Wagen wird je nach Kundenwunsch mit zwei oder drei doppelbreiten Türen angeboten, den Gelenkwagen gibt es als Drei- oder Viertürer.

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