Wachstum von emissionsfreiem ÖPNV in Großbritannien gefördert
Exteriors / Baugruppen und Komponenten
Wachstumsspitzenreiter bei elektrisch betriebenen Bussen ist aktuell Großbritannien. Das »VEDS« Antriebsystem sorgt bei Betreibern für gute Stimmung: Im Vergleich zu Wettbewerbern bietet es 20 % mehr Effizienz.

Das »VEDS« wurde nach Großbritannien bereits über tausendmal in Serie ausgeliefert (Bild: Voith).
Nirgendwo in Europa wurden im vergangenen Jahr so viele elektrisch betriebene Busse zugelassen wie in Großbritannien. Von 2554 ein- und zweistöckigen Standardbussen waren 1150 rein elektrisch (BEV oder FCEV). Zum Vergleich: In Deutschland waren es im Jahr 2023 nur 838 E-Busse, in Frankreich 743, in Norwegen 563, in Italien 410. Da die britischen Bushersteller Alexander Dennis und Wrightbus auf das elektrische Antriebskonzept VEDS (Voith Electrical Drive System) setzen, treibt Voith maßgeblich den emissionsfreien ÖPNV in Großbritannien und Irland voran.
Über 1000 »VEDS«-Antriebssysteme ausgeliefert
Voith hat ins Vereinigte Königreich bereits über 1000 »VEDS«-Antriebssysteme für Busse ausgeliefert – mit weiterhin steigender Tendenz. Zwei treibende Faktoren nennt das Unternehmen hierfür: Zum einen setzen die Bushersteller Alexander Dennis und Wrightbus bei ihren batterie- und brennstoffzellenelektrischen Bussen zu 100 Prozent auf das Voith-Antriebssystem. Zum andern würde sich derzeit in keinem anderen europäischen Land eine so klare und verlässliche politische Förderkulisse für Hersteller und Betreiberfirmen bieten.
Dies hängt mit der ZEBRA-Förderung (Zero Emission Bus Regional Area) der britischen Regierung zusammen. Nach letzten verlässlichen Regierungszahlen beläuft sich die Gesamtförderung auf umgerechnet rund 2,34 Milliarden Euro seit 2020. Darin bereits eingerechnet die Fördersummen für die Haushaltsjahre 2024/2025. Das Bemerkenswerte für Holger Seefelder an dieser Förderkulisse ist die Tatsache, »dass auch rund 40 Millionen Pfund (rund 47 Millionen Euro) gezielt für ländliche Gemeinden vorgesehen sind. In London und im Speckgürtel der Weltmetropole funktioniert der ÖPNV absolut zuverlässig. Über die ZEBRA-2-Förderung setzt die Politik noch einen gezielten Schwerpunkt auf den ländlichen Raum«, so der Mobilitätsexperte.
ÖPNV-System mit Zero-Emission
Voith sieht die Entwicklung in Großbritannien nicht nur ökonomisch, sondern vor allem ökologisch sehr positiv, ist sie doch ein Beleg dafür, dass ein funktionierendes ÖPNV-System nicht nur in Metropolen, sondern auch in der Fläche mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen entwickelt werden kann. Denn Fakt ist, dass nicht nur in Großbritannien, sondern EU-weit verschärfte Abgasregeln dazu führen, in Städten und Gemeinden Fahrzeuge einzusetzen, die deutlich weniger CO2 emittieren bis hin zu Zero-Emission-Lösungen.
Als Brückentechnologie bietet Voith sein »DIWA NXT«-Getriebe an, das sich sowohl für diesel- wie auch gasbetriebene Busse eignet und 16 Prozent Kraftstoffersparnis und entsprechend geringere Emissionen ermöglicht. Die Zero-Emission-Lösung wäre mit einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor in Kombination mit einem »DIWA NXT«-Getriebe möglich. Weitere Alternativen sind: Brennstoffzelle oder batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge, beide Varianten jeweils mit dem »VEDS« als Antriebssystem.