Vielseitiges Linienbusportfolio von Diesel bis Elektro
Solobusse
IVECO bietet mit »Crossway«, »E-Way«, »Streetway« und »Urbanway« ein breites Busprogramm – vom Erfolgsmodell aus Tschechien bis zum E-Bus aus Frankreich. Für jeden Einsatz gibt es passende Varianten mit Diesel-, Gas-, Hybrid- oder Elektroantrieb.
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IVECO »Streetway 12« der Bonner Firma Lichtenberg (Bild: Christian Marquordt).
Die IVECO (International VEhicles COrporation) entstand ab 1975 als Zusammenschluss von fünf Bus- und Nutzfahrzeugherstellern: Fiat (Italien), Magirus-Deutz (Deutschland), OM (Italien), Renault (Frankreich) und Unic (Frankreich). Anders als beim Vorgänger Magirus-Deutz hielten sich die Erfolge der neuen Marke in Deutschland zunächst in überschaubaren Grenzen. Das änderte sich erst, als der neue Typ »Crossway« auf den Markt kam, der heute der erfolgreichste Bustyp ist, den das Unternehmen je angeboten hat. So laufen allein bei uns in Deutschland mehrere Tausend von ihnen, DB-Tochter DB Regio Bus hat allein mehr als tausend »Crossway«-Busse.
IVECO bietet ein sehr vielfältiges Programm von Linienbussen an, welches neben dem »Crossway« den »E-Way«, »Streetway« und »Urbanway« umfasst. Der »Crossway« wird im Werk im tschechischen Vysoke Myto gebaut, das vor 130 Jahren eröffnet wurde, als Werk des tschechischen Herstellers Sodomka begann und dann zum Werk des Staatsunternehmens Karosa wurde. Nach der Wende kam Karosa zunächst zu Renault und mit Renault schließlich zu Iveco. Iveco modernisierte das Werk grundlegend, nach Abschluss der Arbeiten war es das modernste Buswerk in Europa. Und hier wird ausschließlich der »Crossway« gebaut. Gerade die Konzentration auf nur ein Werk für diesen einen Typen ermöglicht eine besonders effektive und damit preiswerte Produktion.
Zum Bus-Programm gehört auch die reine Elektrobus-Baureihe »E-Way«. Sie ist insoweit etwas Besonderes, als sie nicht in einem der Buswerke von IVECO gebaut wird, sondern im Werk von Konzernschwester Heuliez im nordfranzösischen Rorthais. Hier in Deutschland ist Heuliez eher nicht bekannt, und so werden die Elektrobusse aus diesem Haus hierzulande als »IVECO E-Way« angeboten. Den »E-Way« gibt es in den Längen von 9500 mm, 10.700 mm, 12.000 mm und 18.000 mm. Die Batterien können sowohl (über Nacht) über Kabel und CCS-Combo-Stecker als auch auf der Linie über einen Pantograf nachgeladen werden. Der Kunde kann wählen, wie viele Batterien sein Bus haben soll, wobei mehr Batterien weniger Fahrgäste bedeuten – Batterien wiegen nun einmal etwas.

IVECO »E-Way 12« bei der INGBus in Ingelheim (Bild: Christian Marquordt).
Seit 2022 gibt es im Angebot den Stadtbus »Streetway«. Er ist ein echter IVECO, wird aber im Lohnauftrag in Werk Sakarya des türkischen Busherstellers Otokar gebaut. Angeboten wird er als 12 m langer Solowagen und als Gelenkwagen in den Längen von 18 oder 18,75 m. Entwickelt wurde er als Angebot für preissensible Märkte, aber auch als preiswertere Alternative zu den übrigen Bussen aus dem eigenen Haus.
Als Antrieb stehen Dieselmotoren der Baureihe Cursor 9 von FPT (Fiat Power Train) zur Verfügung. Auch kann der »Streetway« mit Gasmotoren geliefert werden. Und auf der Busworld im Oktober 2023 in Brüssel debütierte er auch mit Elektroantrieb. Auf unserem deutschen Markt ist der Streetway einstweilen noch selten. Im Herbst 2024 ging ein solcher Wagen an die Bonner Firma »Lichtenberg«, die mit ihm Linie im Auftrag der Troisdorfer RSVG fährt.
Die hauseigene Alternative zum »Streetway« heißt »Urbanway«. Dieser Niederflur-Stadtbus wird seit 2013 gebaut und geht zurück auf eine Entwicklung von Renault, nämlich dessen Typ »R 312«, der sich über Renault »Agora« und Irisbus/IVECO »Citélis« zum IVECO »Urbanway« weiterentwickelt hat. Wobei er seine Abkunft vom Renault bis heute nicht verleugnet. Charakteristisch für ihn ist der Motor im Heck, der aufrecht vor der Rückwand steht und nicht wie sonst allgemein üblich unterflur liegt. Diese Motoranordnung hat er vom Renault »R 312« geerbt. Sie hat den Vorteil, dass der Wagen bis zum Motor einen völlig ebenen Fußboden haben kann, weil der Motor nicht überbaut werden muss.
Angeboten wird der »Urbanway« in den Längen von 10.500 mm, 12.000 mm und 18.000 mm. Er ist lieferbar mit Dieselmotoren der Baureihe »Cursor 9« von FPT, als Bus mit CNG-Motor (Erdgasmotor) der Baureihe »Cursor 8« und als Bus mit teilelektrischem Hybridantrieb, bei dem der Wagen beim Bremsen elektrischen Strom rekuperiert (erzeugt), mit dem er dann beim nächsten Mal anfährt. Der 12-m-Wagen wird je nach Kundenwunsch mit zwei oder drei doppelbreiten Türen angeboten, den Gelenkwagen gibt es als Drei- oder Viertürer. Daneben bietet Iveco Trolleybusse der Typen »Créalis« und »Cristalis« an, die es mit elektrischen Ausrüstungen der Hersteller Cegelec und Skoda Transportation gibt.